Kirchberg II vor Rettung?
Oberwesel kann am Sonntag als Zuschauer Meister werden
Für Blankenraths Steven Kolb (links) steht am Sonntag das nächste Aufeinandertreffen mit einem der Top-Torjäger der A Staffel 6 an: Es geht zum Verfolgerduell nach Oberfell und zur SG Mosel Löf, bei der mit Felix Horn (24 Tore) der beste Torschütze der Liga zu Hause ist. Oberwesels Kevin Hochstein (in weiß) steht bei zwölf Treffern und traf vergangenen Sonntag in Blankenrath nicht. Mit dem 1:1 konnte der Spitzenreiter Oberwesel dennoch gut leben, drei Punkte beträgt der Vorsprung auf Löf, sechs auf Blankenrath. Die Viertäler-SG empfängt am Samstag um 18 Uhr die Spvgg Cochem.
Christian Kiefer. #ckpicture

Einen Spieltag vor dem Saisonfinale ist die Spannung in der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 weiterhin hoch. Das liegt daran, dass viele Entscheidungen noch nicht gefallen sind. Das könnte sich am Wochenende allerdings ändern.

Lesezeit 5 Minuten

In der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 könnten am Wochenende die nächsten Entscheidungen fallen. So könnte Oberwesel, wenn es sein Heimspiel gegen Cochem gewinnt und Löf gegen Blankenrath nicht über einen Punkt hinauskommt, am Sonntag als Zuschauer in Oberfell zum Meister werden. Zudem könnte der Abstieg der Karbacher Reserve auch rechnerisch besiegelt werden. Und zu guter Letzt könnte sich Kirchberg II mit einem Sieg gegen Sohren vorzeitig retten.

SG Morshausen/Beulich/Gondershausen - SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach (Sa., 17.30 Uhr, in Gondershausen). Morshausen könnte im Fall eines Sieges mit Gegner Braunshorn nach Punkten gleichziehen, im Endtableau noch Rang vier erreichen. Entsprechend macht Spielertrainer Andy Felgner unmissverständlich klar: „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Ich bin optimistisch, die Einstellung stimmt, das hat sich auch schon in den Spielen gegen Cochem und Karbach II gezeigt.“ Zuletzt hatte sich auch die Personalsituation wieder entspannt.

Bei Braunshorn wird es Wechsel geben, denn gegenüber dem 4:2 gegen Masburg werden Dominik Kandt und Sebastian Liesenfeld fehlen, Niklas Kneip ist weiter verletzt, auch Jan Philipp Jakobs wird noch ausfallen, René Fries ebenfalls. „Grundsätzlich gehören Morshausen und wir dahin, wo wir stehen. Mit bisschen weniger schwankendem Personal wäre vielleicht bei beiden mehr drin. Wenn wir einen Punkt in Gondershausen holen, dann wären wir am Ende Vierter, damit könnten wir alle gut leben“, sagt Braunshorns Trainer Mirko Bernd.

SG Viertäler Oberwesel - Spvgg Cochem (Sa., 18 Uhr, in Oberwesel). Weil die Partie des Tabellenführers auf Samstagabend vorverlegt wurde, wird die SG die Meisterschaft keinesfalls vorzeitig feiern können, muss erst das Ergebnis der Partie zwischen Mosel Löf und Blankenrath am Sonntag abwarten. Sollte Oberwesel sein Heimspiel gewinnen und Löf nicht über ein Remis hinauskommen, wäre die Meisterschaft perfekt. Doch ganz unabhängig davon wird das Spiel ein besonderes, da es für viele SG-Akteure der letzte Auftritt vor heimischem Publikum sein wird. Neben Spielertrainer Christoph Fahning (wechselt zum FC Emmelshausen-Karbach II) verlassen Anton Radic, Alex Schwertel, Pierre Port (alle ebenfalls FC Karbach-Emmelshausen II), Michael Hohl (SC Weiler) und Stefan Fahning sowie Marco Henzel (beide Karriereende) den Verein. „Es könnte so sein, dass mir das Thema Startaufstellung zum ersten Mal eine schlaflose Nacht bereitet“, sagt Fahning mit Blick darauf, dass er auch honorieren will, dass verdiente Spieler den Verein verlassen werden. Am Ende soll am Samstag aber ein Sieg stehen – und vielleicht schon am Sonntag die Meisterschaft. Vier Punkten aus den Spielen gegen Cochem beim Saisonfinale in Leiningen gegen Karbach II würden Oberwesel auch zum Aufstieg reichen.

Die Cochemer wissen, was sie in Oberwesel erwartet, nicht nur mit Blick auf die Tabellenkonstellation, sondern auch, weil die Personaldecke dünn sein wird. „Wir werden aber alles tun, was wir können, um die Party zu verderben“, sagt Cochems Coach Tam Nsaliwa.

TuS Kirchberg II - SG Sohren/Büchenbeuren (So., 12.30 Uhr). Verlieren verboten, so lautet zumindest die Devise bei der Kirchberger Reserve. Die wäre mit einem Sieg bereits einen Spieltag vor Schluss gerettet, hätte 29 Punkte, Sohren könnte maximal noch auf 26 Zähler kommen. Coach Andreas Auler hofft auf die Rückkehr von Patrick Sehn-Henn und auf Unterstützung von A-Jugend und erster Mannschaft.

Sein Gegenüber Dominik Kunz kann auf diese Art von Unterstützung nicht bauen, der sagt aber: „Ich kann mir schon denken, wer gegen uns auflaufen wird und dass sie die beste Mannschaft der Saison stellen werden.“ Er hofft, dass das für sein Team Ansporn ist, alles rauszuhauen. Das sollte allerdings auch die Situation mit sich bringen, denn Sohren benötigt unbedingt einen Sieg, hätte dann aller Voraussicht nach eine Woche später ein Endspiel gegen Masburg.

SG Mosel Löf - SV Blankenrath (So., 14.30 Uhr, in Oberfell). Das Topspiel des Wochenendes steigt auf dem Oberfeller Rasenplatz, wo der Tabellenzweite den Dritten empfängt. Aktuell trennen beide Mannschaften drei Punkte voneinander, Blankenrath könnte also im Fall eines Sieges mit den Gastgebern gleichziehen. Die indes wollen Relegationsrang zwei unbedingt behaupten. „Wir werden Blankenrath mit null Punkten nach Hause schicken“, sagt ein selbstbewusster SG-Trainer Udo Seifert. Der hatte am Sonntag die Gelegenheit genutzt und sich das 1:1 des SV gegen Primus Oberwesel angeschaut. Zur Erinnerung: Seine Mannschaft hatte die Partie in Oberwesel deutlich mit 0:3 verloren, sich seither einen weiteren Ausrutscher (1:2) gegen Kirchberg II geleistet.

Blankenrath indes kassierte seine letzte Liganiederlage am 19. Oktober, damals im Hinspiel gegen Oberwesel, anschließend gab es ein 2:2 zu Hause gegen Löf, elf Siege in Folge und zuletzt zwei Remis. „Diese Serie wollen wir fortsetzen“, sagt Trainer Mario Weirich, der den Druck klar bei den Gastgebern sieht: „Die wollen unbedingt hoch und wir freuen uns einfach auf das nächste Spitzenspiel.“ Dass Löf Rang zwei behaupten will, daraus macht Seifert auch kein Geheimnis. „Es ist das Spiel für uns und natürlich könnte es, je nachdem, wie es ausgeht, noch einmal richtig spannend werden.“ Personell sind die Voraussetzungen auf beiden Seiten gut.

SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid - SG Ober Kostenz/Kappel (So., 14.30 Uhr, in Niederburg). Niederburg ist abgestiegen, für Ober Kostenz geht es im Abstiegskampf noch um alles. Aktuell steht die SG aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf dem ersten Abstiegsplatz zwölf, das würde sich im Falle eines Sieges aber definitiv ändern, weil Kirchberg II und Sohren im direkten Duell aufeinandertreffen. „Wir sind also zum Siegen verdammt“, sagt der Ober Kostenzer Spielertrainer André Spengler, der die Gastgeber in der Rückrunde das eine oder andere Mal beobachtet und eine klare Meinung hat: „Das ist kein typischer Absteiger, sondern eine Mannschaft, die absolut A-Klasse-Format hat.“

Gerade weil Niederburg das letzte Heimspiel bestreitet, erwartet er eine Menge Gegenwehr. SGN-Spielertrainer Chris Bokumabi sagt: „Wir wollen es mit Anstand zu Ende bringen.“ Auch das Ziel für die kommende Saison ist bereits klar: der direkte Wiederaufstieg. Ob dann mit oder ohne Bokumabi, das ist weiterhin offen: „Wenn ich bleibe, dann nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil ich das, was zerbrochen ist, wieder mit aufbauen will. Aber das gelingt nur, wenn die Mannschaft mitzieht, ehrlich, verbindlich und mit voller Überzeugung.“

SG Vorderhunsrück – FC Karbach II (So., 15 Uhr, in Lütz). Wenn die Karbacher Reserve in Lütz nicht gewinnt, dann ist man in jedem Fall abgestiegen. Vorderhunsrück kann dagegen schon länger für die siebte A-Klasse-Saison in Folge planen. „Ein Riesenkompliment an die Jungs, die Runde war alles andere als einfach, immer wieder sind uns Leute weggefallen“, sagt Trainer Alex Blatt: „Auch wenn wir mal hohe Niederlagen hinnehmen mussten, haben wir uns immer als Team verkauft, sind immer zusammengeblieben.“

Für die Gäste geht es darum, sich nach sieben teils hohen Niederlagen in Folge ordentlich aus der Klasse zu verabschieden. „Wir wollen den Frust der letzten Wochen abschütteln, befreit aufspielen“, sagt Karbachs Trainer Christopher Frensch, der sich noch ein Erfolgserlebnis für seine Mannschaft wünschen, weiß aber, dass das in Lütz herausfordernd werden dürfte.

SV Masburg - SV Binningen (So., 15.15 Uhr). Binningens Trainer Dennis Kohlhaas ist froh, dass es zum Ende der Saison hin noch einmal ein Derby und damit ein Spiel gibt, das dabei hilft, die Spannung hochzuhalten. Denn nach dem Sieg gegen Sohren ist der SVB auch rechnerisch gerettet. „Wir waren aber ohnehin nie extrem gefährdet, hatten immer mindestens fünf Punkte Vorsprung“, sagt der Trainer – und ist sich bewusst, dass seine Mannschaft bereits jetzt auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurückblickt.

Durch einen Sieg im Derby könnte die Gesamtbilanz noch einmal aufpoliert werden. Die Binninger Bilanz gegen Masburg kann sich durchaus sehen lassen: In den letzten sieben Aufeinandertreffen gab es nur eine Niederlage, bei zwei Remis und vier Siegen. „Wir freuen uns sehr auf das Spiel und die Motivation sollte in dem Fall kein Problem sein“, sagt Kohlhaas, der, abgesehen von den Langzeitverletzten, alle Mann an Bord hat.

Top-News aus dem Sport