Hinzu kommt und das ist sicherlich der entscheidendste Faktor, dass die beiden Gegner Lokalrivalen sind, dass es das Derby in der Liga seit dieser Spielzeit erst wieder gibt – und das, obwohl beide Orte gerade einmal 13 Kilometer voneinander trennen. „Die Spieler kennen sich untereinander, sind teilweise miteinander befreundet, arbeiten zusammen“, weiß auch Zells Trainer Manuel Bausen. Und er weiß um die Brisanz des Duells.
Wir fahren dahin, um zu gewinnen.
Manuel Bausen
Nicht, weil es eine extreme Rivalität zwischen beiden Vereinen gäbe, sondern vielmehr, weil eigentlich beide Teams im Kampf um den Klassenerhalt noch dringend Punkte benötigen. Bremm noch mehr als Zell, doch auch die, das macht Bausen deutlich, sind noch lange nicht gerettet. Deswegen macht er auch gleich alle Hoffnungen auf mögliche Gastgeschenke zunichte.
„Wir fahren dahin, um zu gewinnen“, so die klare Vorgabe. Die aktuelle Trendkurve spricht zumindest nicht gegen sein Team, denn das hat, abgesehen von der knappen Niederlage im Pokal gegen den SV Wittlich, in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel verloren.
1:2 in Hetzerath ist bei Bremm abgehakt
Die Gastgeber mussten am Sonntag eine 1:2-Pleite in Hetzerath hinnehmen. Die ist allerdings laut Braun abgehakt: „Natürlich geht es mit einem gewonnenen Spiel im Rücken einfacher, aber wir haben darüber geredet und wissen, woran es gelegen hat. Im Derby spielt das ohnehin keine Rolle mehr.“ Dessen ist sich auch Bausen bewusst. Da geht es nicht um die Platzierung, da geht es nicht um die letzten Partien, da geht es nur darum, wer die richtige Einstellung, den Kampfgeist und den Willen zu gewinnen auf den Platz bringt – und wer es schafft, alles andere auszublenden.
Vor so einem Spiel sind die Wehwehchen ganz schnell weg.
Jan Braun
Tagesform ist aus Sicht von Braun ein ganz wichtiges Wort. Denn die wird seiner Meinung nach über Sieg oder Niederlage entscheiden. Beide erwarten jedenfalls ein Duell auf Augenhöhe. Das war es schon im Hinspiel, das Zell 3:1 für sich entscheiden konnte. „Weil sie am Ende zwei Standardtore gemacht haben“, sagt Braun. In diesem Spiel hatte sich sein Keeper Florian Bauer einen Kreuzbandriss zugezogen, wird dem Team noch lange fehlen. Bis auf Bauer gehen beide Mannschaften nahezu in Bestbesetzung in das Derby. „Vor so einem Spiel sind die Wehwehchen ganz schnell weg“, sagt Braun.
Personell haben beide viele Optionen
Der kann auf die gleichen Akteure wie in der Vorwoche vertrauen. Und auch Bausen hat pünktlich zum Derby ganz viele Optionen. So kehrt Taifun Akin, der in der Vorwoche kurzfristig hatte passen müssen, zurück, zudem stehen auch Even Podceka und Dennis Schmidt, die zuletzt lange verletzungsbedingt ausgefallen waren, zumindest für einen Kurzeinsatz von der Bank zur Verfügung. Lediglich Duwaine Nahlen wird weiterhin fehlen.
Die Ausgangslage: Bremm könnte mit einem Sieg die Abstiegsränge erst einmal verlassen, würde an Niederemmel auf dem ersten Nichtabstiegsplatz elf vorbeiziehen. Zell (8.) würde mit einem Dreier den Vorsprung auf Bremm auf nahezu uneinholbare 13 Punkte ausbauen und würde sich nahezu aller Abstiegssorgen, die ohnehin nicht akut vorhanden sind, entledigen.