A Staffel 7: Tabellenführer gleicht spät zum 2:2 aus - Niederburgs Vier-Tore-Endspurt beim 4:2
Kreisliga A Staffel 7: Ober Kostenz jubelt fast in Rheinböllen – Niederburgs Vier-Tore-Spektakel
Fast hätten die Ober Kostenzer – in Rot-Schwarz, hier mit Moritz Schneider (Nummer 12) und 2:0-Torschütze Tim Bottlender – auch am Ende gejubelt beim Tabellenführer Rheinböllen um Torwart Leon Sonne und Tjark Klein, aber der TuS glich noch spät zum 2:2 aus. Foto: Photo-Moments by Dennis Irmiter
Dennis Irmiter

Der am häufigsten verwendete Begriff der Trainer ind er Fußball-Kreisliga A Staffel 7 war „bitter“. Der kam natürlich von den Verlierern des 17. Spieltags. Von denen gab es sechs, das einzige Unentschieden holte Ober Kostenz überraschend bei Tabellenführer Rheinböllen.

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SG Oppenhausen/Nörtershausen/Udenhausen – SG Hausbay-Pfalzfeld/Braunshorn/Bickenbach 2:1 (1:1). Dass seine Mannschaft durch den Sieg bis auf vier Punkte an Tabellenführer Rheinböllen rangerückt ist, nimmt Oppenhausens Trainer Andreas Conrad zur Kenntnis. Viel wichtiger ist ihm, dass es seiner Mannschaft gelungen ist, den Vorsprung auf Gegner Hausbay auf zehn Zähler auszubauen – und das seiner Ansicht nach verdient, auch wenn nach dem 2:1 Zittern angesagt war bei den Hausherren.

Denn die Gäste drängten anschließend auf den Ausgleichstreffer, hatten einige gute Möglichkeiten. Allerdings traf das auch auf Oppenhausen zu, das durch Konter immer wieder gefährlich vor den Kasten von Schlussmann Kai Wickert, der als Feldspieler für den fehlenden Torwart Lorenz Michel zwischen den Pfosten stand, kam.

„Meines Erachtens hätten wir schon deutlich früher auf 3:1 stellen können“, befand Conrad. Das sah Gästetrainer Mirko Bernd ein wenig anders, der machte gerade zu Beginn der zweiten Hälfte ein Chancenplus aus: „Da müssen wir eigentlich in Führung gehen. Ein Unentschieden wäre sicherlich das gerechte Ergebnis gewesen.“

Tore: 0:1 Dirk Wagner (42.), 1:1 Stefan Röhrig (43.), 2:1 Demetrius Pfoo (60.).

SG Mosel Löf – SG Morshausen/Beulich/Gondershausen 5:3 (1:1). Der eine, nämlich Löfs Coach Udo Seifert, sah ein tolles Derby, der andere, nämlich Morshausens Trainer Keven Zimmermann, sah keinen fußballerischen Leckerbissen. Da war Seifert anderer Meinung, zumindest mit Blick auf sein Team, das es fußballerisch besser gelöst habe als die Gäste.

„Wir haben uns immer wieder Chancen kreiert, und die haben unsere Fehler eiskalt bestraft“, fasste er zusammen. Die zweite Aussage tätigte Zimmermann auch, allerdings sein Team betreffend. „Wir haben die eingeladen zum Toreschießen, haben Geschenke verteilt und noch gefragt, ob sie den Kuchen mit oder ohne Sahne möchten.“

Tore: 1:0 Felix Horn (15.), 1:1 Niklas Becker (27.), 2:1 Jannis Etzkorn (47.), 2:2 und 2:3 Philipp Flaßhaar (55., 56.), 3:3 Felix Horn (63.), 4:3 Philipp Horn (72.), 5:3 Felix Horn (79.).

SG Müden/Moselkern/Treis-Karden – TuS Kirchberg II 2:3 (2:1). „Bitter“, auch Müdens Spielertrainer Joshua Marx nutzte diesen Ausdruck, um seine Enttäuschung zum Ausdruck zu bringen. Zweimal war seine Mannschaft in Führung gegangen, einmal mit 1:0, einmal mit 2:1, um diese dann doch noch zu verspielen und am Ende wieder als Verlierer vom Platz zu gehen. „Wir kriegen wieder mal viel zu einfache Gegentore“, sagte er. Das 2:2 war nach einem Einwurf, das 2:3 nach einem Abpraller vom Keeper gefallen.

Dabei habe auch sein Team einige gute Möglichkeiten gehabt, um selbst in Führung zu gehen – doch die wurden allesamt vergeben. Zur Freude von Kirchbergs Coach Andreas Auler, der sich im Vorfeld, passend zur Angel-WM, die in der Treis-Kardener Turnhalle stattgefunden hatte, vorgenommen hatte, sich die drei Punkte zu angeln. Ein Sonderlob gab es für den Doppeltorschützen Manuel Kleid, der sich trotz Erkältung durchgebissen hatte.

Tore: 1:0 Michael Brachtendorf (15./Handelfmeter), 1:1 Pascal Schmidt (19.), 2:1 Joshua Marx (45.), 2:2 und 2:3 Manuel Kleid (49., 69.).

TuS Rheinböllen – SG Ober Kostenz/Kappel 2:2 (0:1). Rheinböllens Coach Rafael Sousa verstand nach dem Remis die Welt nicht mehr: „Die haben mit einem Torschuss zwei Tore geschossen. Wir lagen plötzlich mit 0:2 zurück und keiner wusste warum.“ Ein wenig wusste er dann aber doch, woran es gelegen hatte, dass seine Mannschaft sogar bis zur 85. Minute mit 0:2 zurückgelegen hatte. So hatte es beim 0:1, einem Eigentor durch Yacin Sadani, Abstimmungsprobleme gegeben, beim 0:2 „stehen wir uns selbst im Weg“, fand Sousa. Aber was mindestens genauso schlimm wog: die Abschlussschwäche seiner Mannschaft.

„Wir hatten genug Dinger, um das Spiel für uns zu entscheiden. Gerade in der zweiten Hälfte war es ein Spiel auf ein Tor, die kamen kaum noch über die Mittellinie“, so der Rheinböllener Trainer. Der musste dann aber Christopher Rott einwechseln, damit „der das Ding mit seinen 35 Jahren über die Linie drückt“. Und die Gäste? Die kämpften leidenschaftlich, verteidigten mit Mann und Maus und hatten sich aus Sicht von Spielertrainer André Spengler den Punkt verdient, „weil wir gekämpft haben wie die Löwen“. Spengler musste aber zugeben, dass die Partie keine fünf Minuten länger mehr hätte dauern dürfen, denn der Druck sei immens gewesen.

Tore: 0:1 Yacin Sadani (43./Eigentor), 0:2 Tim Bottlender (49.), 1:2 Deniz Özcep (77.), 2:2 Christopher Rott (85.).

SG Biebertal/Unterkülztal – Spvgg Cochem 1:2 (1:1). Mit einem Sonntagsschuss aus rund 30 Metern in den Winkel in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch Leonid Neumann sicherten sich die Gäste den Sieg und schossen Biebertal damit auf den ersten Abstiegsplatz. „Ganz bitter“, das sagte, wie andere Trainerkollegen an diesem Tag, auch SG-Coach Peter Ritter. Der hatte ein typisches Unentschiedenspiel mit wenig Möglichkeiten auf beiden Seiten gesehen. Zunächst war sein Team nach einem schönen Pass von Jonas Korbion auf Nils Sehn in Führung gegangen, hatte aber noch vor der Pause durch einen berechtigten, wenn auch in der Entstehung dummen Foulelfmeter kassiert.

„Die Partie hat sich über weite Strecken zwischen den beiden Strafraumgrenzen abgespielt, wobei Cochem noch mehr versucht hat, spielerische Lösungen zu finden“, befand Ritter. Erst in der Schlussviertelstunde habe seine Elf mehr gemacht, allerdings zu wenig Zug zum Tor entwickelt. „Das ist jetzt eine ganz schwierige Situation, in der wir uns befinden“, sagte Ritter mit Blick auf die Tabelle.

Tore: 0:1 Nils Sehn (22.), 1:1 Daniel Schmidt (28./Foulelfmeter), 2:1 Leonid Neumann (90.+2).

SG Vorderhunsrück – SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid 2:4 (1:0). Bis zur 85. Minute hatten die Gastgeber noch mit 2:0 geführt – anschließend ging es Schlag auf Schlag, binnen fünf Minuten kassierte Vorderhunsrück drei, binnen zwölf Minuten vier Gegentore. „Das ist so unfassbar bitter“, sagte Coach Alex Blatt, der seiner Mannschaft trotz allem keinen Vorwurf machen konnte. Denn 85 Minuten lang habe die den Gegner absolut im Griff gehabt, um sich dann um den eigenen Lohn zu bringen. „Durch dumme, individuelle Fehler“, so Blatt.

Nach dem Doppelschlag sei es natürlich sehr schwer gewesen, die Köpfe noch einmal nach oben zu bekommen – und das gelang seinem Team dann auch nicht. Stattdessen fielen noch zwei weitere Treffer. „Am Ende verlierst du so ein Ding und weißt nicht warum“, haderte Blatt. Marc Thiele auf Niederburger Seite sprach ebenfalls von einem verrückten Spiel, bei dem der Doppelschlag in eine Phase hineingefallen sei, in der Vorderhunsrück eigentlich am Drücker gewesen sei: „Aber mit dem 2:2 waren wir da.“

Tore: 1:0 und 2:0 Niklas Schneider (22., 70.), 2:1 Joel Vogel (85.), 2:2 Armin Safic (86.), 2:3 Stefan Oncsa (90.), 2:4 Safic (90.+7).

Besonderheiten: Rote Karten für Lukas Berg (Vorderhunsrück) und Daniel Viktor (Niederburg) wegen Tätlichkeiten (beide 95.).

SG Urbar/Werlau – SV Blankenrath 1:5 (1:3). Dass der Blankenrather Sieg verdient war, darin herrschte auf beiden Seiten Einigkeit. Vor allem in Halbzeit eins waren die Gäste deutlich überlegen. Nach Wiederanpfiff wurde es dann ausgeglichener, allerdings schaffte es Urbar nicht, sich nennenswerte Möglichkeiten zu erarbeiten und die Partie durch einen möglichen Anschlusstreffer noch einmal spannend zu machen.

Die beiden letzten Blankenrather Treffer fielen in der Schlussphase auch, weil bei den Gastgebern die Kräfte ein wenig schwanden. Für den SV war es der zweite Sieg in Folge – und der sorgte dafür, dass die Mannschaft von Coach Felix Fuchs den Abstand auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte ausbauen konnte. „Das 2:0 gegen Rheinböllen waren Bonuspunkte, die haben wir jetzt mit dem Dreier definitiv vergoldet“, sagte er.

Tore: 0:1 Jens Mansour (3.), 0:2 Justus Hansen (12.), 1:2 Daniel Müller (17./Foulelfmeter), 1:3 Niklas Weit (31.), 1:4 Maurice Mazanek (88.), 1:5 Maximilian Vogt (90.).

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