SG Morshausen/Beulich/Gondershausen – TuS Kirchberg II. Im Heimspiel gegen die Kirchberger Reserve wird Morshausens Coach Keven Zimmermann wieder ein Ass aus dem Ärmel schütteln: Weil mit Tim Rohbeck, Lukas Ponstein, Darvin Erdle und Simon Lang vier Stammspieler fehlen, wird der ehemalige Karbacher Jonas Reiner im Angriff auflaufen. Schon beim 0:0 in Damscheid gegen Niederburg spielte er eine halbe Stunde mit.
„Auf ihn freue ich mich. Er ist mit seinen 39 Jahren sicherlich noch einer der stärksten Stürmer der Klasse“, sagt Zimmermann. Auch weitere Spieler der Alten Herren, bei denen auch Reiner kickt, sollen den Kader gegen „spielstarke Kirchberger“ verstärken. Zimmermann, der früher bei der SG Sargenroth vom aktuellen TuS-Trainer Andreas Auler trainiert wurde, hat aber auch zur Kenntnis genommen, dass sich die Kirchberger Stärke bislang ausnahmslos auf den heimischen Kunstrasen beschränkt hat.
Auler hatte nach der 0:3-Klatsche in Biebern im Frust gesagt: „Die Punkte können wir eigentlich gleich nach Gondershausen schicken.“ Der Frust bezog sich einerseits auf die Auswärtsschwäche, andererseits aber auch auf die angespannte Personalsituation. Zwar kehren einige Urlauber zurück, allerdings fallen mit Pascal Schmidt und Moritz Heidrich, die sich beide in der Vorwoche verletzt hatten, wichtige Stützen aus.
SG Hausbay-Pfalzfeld/Braunshorn/Bickenbach – SG Müden/ Moselkern/Treis-Karden. Beide Trainer erkennen Parallelen zwischen den Mannschaften. Nicht nur, dass sich ihre Teams eher in den unteren Tabellenregionen wiederfinden, sondern auch, dass es ähnliche Gründe für die kleine Misere gibt. Die liegen vor allem in der Personalsituation. „Hausbay ist eine gute Truppe, die aber auch immer mit Ausfällen wichtiger Spieler zu kämpfen hat“, sagt beispielsweise Müdens Spielertrainer Joshua Marx.
Sein Gegenüber Mirko Bernd redet ganz ähnlich über den Gegner: „Müden hat personell, auch weil wichtige Spieler aufgehört haben oder verletzt sind, zu kämpfen. Und das ist bei der Enge der Liga einfach schwierig.“ Bei den Gastgebern fehlen mit Niklas Kneip, Marc Morin, Marvin Vogt und Tim Arnold vier wichtige Stützen. Marx hat ebenfalls viele Fragezeichen, unter anderem Anton Loosen, Dario Cialdella und Lukas Mohr. Der Spielertrainer musste in der Vorwoche beim 3:5 gegen Ober Kostenz frühzeitig runter und ins Krankenhaus. Die Diagnose: Schädelprellung. Er ist allerdings optimistisch, spielen zu können.
SG Oppenhausen/Nörtershausen/Udenhausen – SG Urbar/Werlau. Mit zwölf Punkten aus sieben Spielen sind die Gastgeber voll im Soll – und gehen als Favorit in die Partie gegen den weiterhin punktlosen Tabellenletzten. Ein Gegner, vor dem Oppenhausens Coach Andreas Conrad eindrücklich warnt. „Die werden heiß darauf sein, die ersten Punkte zu holen. Und für uns ist es egal, ob wir gegen den Tabellenersten oder gegen den Letzten spielen. Ich verlange immer vollen Einsatz.“
Die Gäste waren nach Meinung von Coach Daniel Müller zuletzt immer wieder dran am ersten Erfolg, dann aber aufgrund von Kleinigkeiten doch als Verlierer vom Platz gegangen waren. So auch gegen Cochem (0:3), als sich seine Defensive zwei krasse Fehler vor zwei der drei Gegentore geleistet hatte. Von Druck will Müller in der aktuellen Situation nicht reden: „Wir wussten, dass es schwer werden würde und dass alle in jedem Spiel an ihre Leistungsgrenze gehen müssen.“
TuS Rheinböllen – SG Biebertal/ Unterkülztal. Für Biebertals Coach Uli Feldheiser ist Gastgeber Rheinböllen Top-Favorit auf den Aufstieg: „Sie haben ein unheimliches Tempo in ihrem Spiel nach vorne und stehen auch in der Defensive richtig gut.“ Von seinem Team erhofft er sich einen ähnlichen Auftritt wie beim 3:0 gegen Kirchberg II, wo der Fokus auf einer kompakt stehenden Defensive und präzisen Bällen in die Tiefe lag. Vor allem in Hälfte zwei hatte die Mannschaft das gut umgesetzt – wird aber dieses Mal wohl auf mehr Gegenwehr und einen stärkeren Gegner treffen.
Für Rheinböllens Coach Rafael Sousa, der einst in Oppenhausen Spieler von Feldheiser war, sind die Gäste eine echte Wundertüte: „Sie sind in der Lage, jeden zu schlagen, aber eben auch, gegen jeden zu verlieren.“ Für seine Mannschaft gehe es darum, an die gute Leistung beim 3:1 gegen Oppenhausen anzuknüpfen. Die personellen Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gegeben. Sousa kann auf den kompletten Kader zurückgreifen, sogar Mathias Pira steht wieder zur Verfügung.
Bei den Gästen gestaltet sich die Situation ein wenig anders. Da fehlen mit Jonas Korbion, Nikolas Wagner, Sandro Hoffmann, Bastian Sydow und Niklas Schneider fünf Akteure. Vor allem der an der Patellasehne verletzte Schneider wird schmerzlich vermisst. An ein Comeback ist derzeit aber nicht zu denken. „Er trainiert nur für sich, hat aber noch Schmerzen“, sagt Feldheiser, der frühestens zur Rückrunde mit seinem Offensivspieler rechnet.
SG Ober Kostenz/Kappel – SG Vorderhunsrück. Dass sein Trainerkollege Alex Blatt ihn mit einer Menge Vorschusslorbeeren versieht, das nimmt Ober Kostenz‘ Spielertrainer André Spengler (8 der 15 SG-Tore erzielt, Platz zwei in der Schützenliste hinter Cochems 10-Tore-Mann Daniel Schmidt) zur Kenntnis, möchte es aber nicht kommentieren – mit dem Kommentar: „Mir ist daran gelegen, dass nichts zu mir drinsteht.“ Das lässt sich aber ob des Lobes vonseiten des Vorderhunsrücker Coachs nicht vermeiden, denn der nennt Spengler „einen tollen Fußballer, der einen linken Fuß hat, wie ich ihn selten gesehen habe“.
Beiden Übungsleitern ist bewusst, dass auf dem Kappeler Rasen zwei komplett unterschiedliche Philosophien aufeinandertreffen. Während die Gastgeber den Ball vorwiegend auf dem Boden lassen, legen die Gäste viel Wert auf die Arbeit gegen den Ball. „Für mich fallen sie definitiv in die Kategorie schwer bespielbar“, sagt Spengler. Dass seiner Mannschaft Gegner eher liegen, die mitspielen, daraus macht er keinen Hehl. Allerdings habe das Team beispielsweise auf dem Platz in Moselkern beim 5:3 gezeigt, dass es den Kampf durchaus annehmen kann. Und auch die Gäste hatten zuletzt beim 3:1 gegen Blankenrath überzeugt, waren so gierig, wie es ihr Coach gefordert hatte.
Spvgg Cochem – SG Mosel Löf. Für Cochems Coach Sascha Arenz, der in Löf wohnt, steht ein Heim-Auswärtsspiel an. Für die Mosel-SG gespielt hat er allerdings noch nicht, war immer Konkurrent, beispielsweise als er Anfang der 2000er Jahre beim SV Untermosel spielte. „Da haben die die Bezirksliga gehalten, wir nicht“, erinnert er sich. Weil sein Sohn aber einige Zeit bei der SG in der Jugend spielte, kennt er den Verein und die Mannschaft gut, weiß um die gewachsenen Strukturen innerhalb des Teams. „Die ist über die Jahre hin gewachsen, wurde immer wieder clever ergänzt“, sagt er.
Das Problem seines Teams: die Heimbilanz. Bislang hat die Spvgg erst einmal auf eigenem Untergrund gewonnen, am 13. August gegen Blankenrath. Deswegen hat sich der Trainer überlegt, das Heimspiel zu einem Auswärtsspiel zu machen, sich vorher irgendwo zu treffen und gesammelt ins Stadion zu fahren. Nicht dabei sein werden Matteo Arnoldi und Rachad Moussa Adamou, dafür kehrt Max Kusbach nach Sperre zurück.
Die Gäste können aus dem Vollen schöpfen und wollen mit Punkten heimfahren. „Auf dem großen Platz müssen wir taktisch anders arbeiten. Cochem spielt schon einen abgeklärten Fußball“, sagt Löfs Coach Udo Seifert, der die Gastgeber beim 2:2 gegen Hausbay gesehen hatte. Sina Ternis
Gerade einmal 46 Stunden haben die SG Biebertal/Unterkülztal und die SG Hausbay-Pfalzfeld/Braunshorn zur Regeneration, denn die beiden Teams treffen am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, um 15 Uhr zum Nachholspiel in Biebern aufeinander. Bewusst hatten sich beide Mannschaften dazu entschieden, ihre Wochenendspiele nicht zu verlegen, „damit beide mit gleichen Waffen“ kämpfen, wie es Hausbays Coach Mirko Bernd sagt.