Noch fünf Spieltage sind in der Fußball-Kreisliga A Staffel 6 zu absolvieren – und da zeichnet es sich ab, dass es sowohl oben als auch unten spannend bis zum Schluss bleibt.
FC Karbach II – SG Sohren/Büchenbeuren (Fr., 20 Uhr, in Leiningen). Während es das große Ziel von Sohrens Spielertrainer Dominik Kunz ist, die SG zum Saisonende mit dem Klassenerhalt zu verlassen – dann als Spieler zum neuen Klub FC Emmelshausen-Karbach – ist die Lage bei den Gastgebern eine etwas andere. „Klar wollen wir die Klasse gerne halten, aber bei uns geht es vor allem auch darum, langfristig etwas zu entwickeln, den jungen Spielern eine Perspektive zu geben“, sagt Trainer Christopher Frensch. Schon in den vergangenen beiden Wochen habe sich, vor allem auch bei den Trainingseinheiten, ein neuer Kern herausgebildet, und der bestehe vorwiegend aus jungen Spielern. Das könnte sich auch auf die Startformation im Heimspiel gegen Sohren auswirken, wo Frensch die eine oder andere Überraschung ankündigt.
Für seine Mannschaft ist als Vorletzter das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten „der allerletzte Strohhalm“. Eine Niederlage gegen den Drittletzten Sohren wäre für Frensch nahezu gleichbedeutend mit dem Abstieg, zumal die Karbacher Reserve noch gegen Oberwesel, Morshausen und Masburg ran muss und da in der Außenseiterposition ist. Auch der Sohrener Restspielplan liest sich alles andere als einfach: Braunshorn, Binningen, Kirchberg II und Masburg heißen die kommenden Gegner. „Wir müssen gegen Karbach II schon was holen, aber es wird sicherlich keine Aufgabe, die wir im Vorbeigehen erledigen“, sagt Kunz, dessen Team noch nie zwei Spiele in Folge gewonnen hat – aber genau das nach dem Sieg gegen Cochem tun will.
SV Blankenrath – SG Morshausen/Beulich/Gondershausen (Sa., 17.30 Uhr). Gewinnt Blankenrath auch das elfte Ligaspiel in Folge? Ein Blick auf die bisherige Statistik gegen Morshausen zeigt jedenfalls, dass die Aufgabe durchaus herausfordernd werden dürfte: Seit dem Wechsel in die Hunsrück-Staffel gab es erst einen Punkt für den SVB – und das bei null geschossenen Toren. Im Hinspiel gab es eine 0:4-Klatsche, davor ein 0:0 und ein 0:2, auch ein Freundschaftsspiel vor rund fünf Jahren endete 5:0 für die SG. „Wir hatten da nicht wirklich was zu bestellen“, sagt Coach Mario Weirich. Was ihn dennoch optimistisch stimmt? „Unser Lauf und dass wir jetzt zwei Wochen in Folge im Training richtig Gas gegeben haben.“ Seit mehreren Wochen kann der Trainer durchschnittlich 20 Mann zu den Einheiten begrüßen und die sind mit Spaß und Eifer bei der Sache, eben auch, weil es derzeit so gut läuft. „Wir können ohne Druck aufspielen, denn wir müssen gar nichts, schauen einfach, was am Ende rausspringt“, so der Coach.
Auch Ausfälle, am Samstag werden Florian Pörsch und Maximilian Vogt fehlen, bekommt der SV derzeit problemlos kompensiert. Indes gibt es noch eine weitere erfreuliche Meldung: Winter-Neuzugang Benjamin Maßmann (in der Jugend beim MSV Duisburg, SC Verl und Chemnitzer FC ausgebildet) wird auch in der kommenden Saison für Blankenrath auflaufen. „Das freut uns natürlich sehr. Er fühlt sich pudelwohl und hat sich super in die Mannschaft integriert“, sagt Weirich. Der 18-jährige Liesenicher Maßmann (acht Tore in sechs Partien) wollte nach dem halben Jahr eigentlich in die Oberliga wechseln, aber ein Transfer zum neuen FC Emmelshausen-Karbach kommt somit nicht zustande. Gäste-Trainer Andy Felgner kennt Maßmann aus gemeinsamen Zeiten beim JFV, glaubt, dass der Aufschwung auch viel mit ihm zu tun hat. Er erwartet einen starken Gegner mit „einem unfassbaren Lauf“, den seine Mannschaft stoppen möchte. Allerdings reist die SG ersatzgeschwächt an: Felgner wird ebenso ausfallen wie Lukas Klumb und Simon Lang, eventuell könnte Darvin Erdle zurückkehren.

SG Mosel Löf – TuS Kirchberg II (So., 14.30 Uhr). Mit zwölf Punkten ist der Tabellenzweite aus Löf aus den fünf Topspielen gegangen, musste lediglich beim Ersten Oberwesel (zwei Punkte mehr) eine 0:3-Niederlage hinnehmen. „Das war insgesamt in Ordnung“, sagt Trainer Udo Seifert vor dem Heimspiel gegen die Kirchberger Reserve, die als Viertletzter noch gegen den Abstieg kämpft und nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone hat. Die Herausforderung der Gastgeber wird indes darin liegen, die Spannung auch im Anschluss an die fünf Topspiele hochzuhalten. „Die Jungs wollen dran bleiben“, sagt Seifert, der überzeugt ist, dass es seiner Mannschaft auch gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen und dass sie nicht Gefahr läuft, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. „Die 3:4-Niederlage in Sohren hat uns gezeigt, dass es in dieser Liga keine Selbstläufer gibt“, so der SG-Trainer. Zu Hause, so die Marschrichtung, gibt es allerdings nur ein Ziel: einen Sieg. Und der scheint durchaus greifbar, denn während die SG Zweiter in der Heimtabelle ist, sind die Gäste Letzter in der Auswärtstabelle, haben in dieser Spielzeit in der Fremde noch nicht dreifach gepunktet.
SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid – SG Viertäler Oberwesel (So., 14.30 Uhr, in Damscheid). Letzter gegen Erster. Klarer könnten die Favoritenrollen nicht verteilt sein. Eigentlich. Denn so klar wie es auf dem Papier zu sein scheint, so deutlich erwarten es die beiden Trainer nicht. „Es ist ein Derby, da spielt die Tabellenkonstellation ohnehin keine Rolle“, sagt Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning. Und dass die Gastgeber für die Partie auf den Damscheider Hartplatz ausweichen, passiere sicherlich auch nicht ohne Hintergedanken. „Allerdings läuft der Ball da noch besser als auf dem Niederburger Kunstrasen. Darin sehe ich also für uns kein Problem“, so Fahning.
Sein Gegenüber Chris Bokumabi ist heiß auf das Spiel: „Uns ist klar, was uns da erwartet. Oberwesel ist seit Monaten ungeschlagen, eine Topmannschaft. Aber solche Partien sind doch die geilsten.“ Der Niederburger Coach hatte die Gäste in der Vorwoche bei deren 2:2 in Masburg beobachtet und sieht eine Überraschung keinesfalls als unmöglich an. Und er sieht es auch weiterhin nicht als unmöglich an, die Klasse zu halten trotz sieben Punkten Rückstand auf den rettenden viertletzten Rang elf und nur noch fünf Partien. „Wir leben, wir kämpfen, wir glauben“, sagt er – und schiebt hinterher: „Warum sollen wir nicht jetzt ein Zeichen setzen und die Meisterschaft noch mal spannend machen? Gegen uns muss man auch erst einmal gewinnen.“
SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach – SV Binningen (So., 14.30 Uhr, in Braunshorn). Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge musste Braunshorn den Anschluss nach oben abreißen lassen. Für Coach Mirko Bernd geht es in den ausstehenden Spielen deswegen darum, den vierten Platz zu sichern. Vier Punkte beträgt das Polster auf Rang fünf und Morshausen. Mit Binningen kommt ein Gegner, der zuletzt zu Hause gegen Karbach II einen wichtigen Sieg eingefahren hat und sich damit der Abstiegssorgen entledigt haben dürfte. Aus Bernds Sicht wird es ein 50:50-Spiel, bei dem es, wie auch in den verbleibenden Partien, darum gehen wird, „eine richtig gute Saison im Vergleich zur letzten nicht zu verwässern“. Dass seine Mannschaft Gefahr läuft, das zu tun, zeigen die jüngsten beiden Auftritte. Gegen Binningen muss Bernd auf Janis Leidig, Tobias Retzmann, Alex Busch und Marc Morin verzichten.
SG Ober Kostenz/Kappel – SG Vorderhunsrück (So., 14.45 Uhr, in Ober Kostenz). Als „Crunch Time“ bezeichnet der Ober Kostenzer Spielertrainer André Spengler die noch ausstehenden fünf Partien, in denen es für sein Team zunächst gegen Vorderhunsrück, dann gegen Oberwesel und Löf geht, ehe an den beiden letzten Spieltagen mit Niederburg und Kirchberg II direkte Konkurrenten warten. „Da sind die Heimspiele natürlich besonders wichtig“, sagt Spengler: „Und vor dem Hintergrund, dass es dann gegen zwei Mannschaften von oben geht, bin ich geneigt zu sagen, dass wir das Spiel gegen Vorderhunsrück gewinnen müssen.“
Die Gäste dürften sich indes in sicheren Gefilden befinden, haben bereits zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. „Wenn wir das noch herschenken, sind wir selbst schuld“, sagt Trainer Alex Blatt. Der hatte sich vor einem Monat das Ober Kostenzer 0:2 in Braunshorn angesehen und lobt im Nachgang auch noch mal die Fairplay-Aktion von Nico Rodenbusch, der zugegeben hatte, dass der Ball vor dem vermeintlichen 1:0 für seine SGO im Aus gewesen war. „Respekt, ich glaube, ich hätte das nicht gemacht, gerade in der Situation, in der Ober Kostenz gerade ist. Davor ziehe ich den Hut“, sagt Blatt.
Spvgg Cochem – SV Masburg (So., 15 Uhr). Nachdem der SVM mit fünf Niederlagen in Folge aus der Winterpause gekommen war, dadurch hatte nach oben abreißen lassen müssen, gab es in der Vorwoche ein 2:2 gegen Tabellenführer Oberwesel. Und nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem auch der Auftritt seiner Mannschaft macht Spielertrainer Matthias Bender für die noch ausstehenden Partien Mut. Der kleine Aufwärtstrend soll nun auch gegen zuletzt in ihren Leistungen stark schwankende Cochemer fortgesetzt werden. „Wir wissen um deren individuelle Qualität, wollen aber dennoch punkten und bis zum Saisonende noch so viele Zähler wie möglich holen“, sagt Bender, der noch um Daniel Gorges, Marvin Schuster und Marcel Schlich bangt. Die Gastgeber verloren vor Ostern überraschend deutlich mit 0:4 in Sohren, hatten da aber mit enormen Personalproblemen angereist gerade einmal einen Auswechselspieler auf der Bank.