Bezirksliga: TuS empfängt Wirges - HSV Neuwied zum Tabellenletzten
Einmal gegen Spitzenreiter, einmal gegen Schlusslicht: Asbach geht selbstbewusst ins Spitzenspiel
Julian Goßler, der gegen die TuS Burgschwalbach in der Anfangsformation stand, wird dem HSV Neuwid heute Abend urlaubsbedingt fehlen. Foto: René Weiss
René Weiss

Unterschiedlicher könnten die Aufgaben für den TuS Asbach und den HSV Neuwied in der Bezirksliga Ost am Freitagabend nicht sein: Während der TuS den Tabellenführer aus Wirges empfängt, reist der HSV zum Ligaschlusslicht Neitersen. Optimistisch jedenfalls sind beide Trainer – und das aus guten Gründen.

Lesezeit 3 Minuten

SG Neitersen – HSV Neuwied (Fr., 20 Uhr, Kunstrasen Neitersen). Davon, dass die Gastgeber aktuell mit fünf Zählern am Tabellenende stehen, lässt sich Neuwieds Trainer Stefan Fink keinesfalls blenden. „Meines Erachtens gibt es mit Blick auf das Leistungsvermögen in dieser Klasse keinen typischen Tabellenletzten“, sagt er. „Gerade wir als Aufsteiger fahren sicherlich zu keinem Team und sagen uns: Das machen wir mal gerade im Vorbeigehen.“ Vielmehr nehmen er und auch seine Mannschaft jeden Gegner ernst, wissen, dass sie gegen jeden Gegner an die Leistungsgrenze gehen müssen, um Zählbares zu holen. Und wenn dann am Ende wie gegen Burgschwalbach in der Vorwoche oder wie schon in fünf anderen Begegnungen in der Saison ein Unentschieden rausspringt, dann kann Fink auch damit gut leben.

Gerade mit dem 2:2 am vergangenen Sonntag konnte er gut leben, schließlich hatte seine Mannschaft zur Pause noch mit 0:2 zurückgelegen. „Dass die Jungs sich im Nachgang trotzdem über zwei liegen gelassene Punkte geärgert haben, spricht aber definitiv für ihren Charakter“, sagt der Trainer. Ob der auch in Neitersen mit einem Punkt leben könnte? „Wir wollen natürlich immer gewinnen“, so die fast schon logische Antwort. Zunächst einmal freue sich jeder auf die Begegnung auf dem Neiterser Kunstrasen, denn noch in der Vorsaison war der HSV in der A-Klasse auf die SG-Reserve getroffen. „Von daher ist es eine Ehre für uns, dass wir gegen die Erste randürfen“, sagt Fink. Er selbst erinnert sich noch an heiße Duelle, damals auf Asche, und als er selbst beim FV Engers spielte.

Jetzt sind nur noch seine beiden Brüder Christof und Matthias aktiv – eine Parallele übrigens zu den Gastgebern, bei denen es ebenfalls ein Trio gibt: Behar Prenku ist Trainer, seine beiden Brüder Labinot und Fatos spielen. Doch die SG scheint bislang noch nicht so recht in der Saison angekommen zu sein, gewann erst einmal: am fünften Spieltag zu Hause gegen den TuS Asbach. „Wenn die alle Mann an Bord haben, dann sind sie definitiv richtig stark einzuschätzen“, weiß Fink.

Der wird selbst definitiv nicht alle Mann an Bord haben: Dennis Daun wird mit einer Fußverletzung für den Rest des Jahres ausfallen, zudem ist Kevin Volk im Training unter der Woche umgeknickt, wird heute Abend definitiv fehlen. Das ist auch deswegen bitter, weil er für den urlaubenden Julian Goslar auf der linken Verteidigerposition zum Einsatz kommen sollte. Nun wird Fink hier improvisieren müssen, sagt aber: „Das sind zwar die beiden einzigen gelernten Linksverteidiger, aber wir haben genug Jungs in der Mannschaft, die das auffangen können.“

Soweit dürfte Ilja Tschoban noch nicht sein. Der 22-jährige Allrounder hat sich dem HSV mit sofortiger Wirkung angeschlossen und ist, weil er zwei Jahre nicht mehr gekickt hat, sofort spielberechtigt, soll aber laut seinem Trainer behutsam aufgebaut werden. Nicht mehr zur Verfügung steht indes Veton Ahmetaj, der sich beim Verein abgemeldet hat. Doch bereits jetzt sind die Vereinsverantwortlichen in Gesprächen, im Winter könnte es weitere Zugänge geben. „Als Trainer ist es meine Aufgabe, den Blick natürlich auf das nächste Spiel, aber eben auch auf die Zukunft zu richten“, sagt Fink – und hofft heute Abend auf wichtige drei Zähler gegen einen Konkurrenten im unteren Tabellendrittel.

TuS Asbach – Spvgg. EGC Wirges (Fr., 20 Uhr, Kunstrasen Asbach). Das Heimspiel gegen den Tabellenführer ist für den TuS Asbach der Auftakt zu einem herausfordernden Quartett zum Abschluss der Hinrunde. Denn auf Wirges folgen mit Hundsangen, Betzdorf und Niederroßbach und damit geht es gegen die aktuellen vier Topteams in der Tabelle. Bange wird es Coach Simone Floris beim Blick auf dieses Programm nicht. Im Gegenteil: „Wir freuen uns auf diese Herausforderungen, denn daran können wir alle wachsen und die Jungs können sich weiterentwickeln.“

Bereits im vergangenen Winter hatte sein Team einen Test gegen Wirges, das zu diesem Zeitpunkt noch in der Rheinlandliga spielte, bestritten, verlor mit 0:2. Floris geht nicht davon aus, dass sich der Kader der Gäste seither viel verändert hat und erwartet deswegen einen Gegner, der auf allen Positionen gut besetzt ist. „Wir wissen natürlich ganz genau, wie die Rollen verteilt sind. Die stehen nicht umsonst ganz oben.“ Dennoch habe sein Team sich für die anstehenden Spitzenspiele durch gute Leistungen in den vergangenen Wochen auch eine gute Position erarbeitet, könne die Partien ohne Druck angehen.

„Und vielleicht schaffen wir es ja auch, denen ein Bein zu stellen“, so die vorsichtig optimistische Prognose. Der Optimismus ist nicht unbegründet, schließlich holte seine Mannschaft zu Hause 13 von 15 möglichen Zählern, ist also noch ungeschlagen. Der Sieg gegen Alpenrod in der Vorwoche und die komfortable Personalsituation stimmen den Trainer ebenfalls optimistisch. „Wir müssen es im Kollektiv lösen und werden uns sicher nicht verstecken“, so die Marschrichtung.

Top-News aus dem Sport