Die ersten 45 Minuten kamen noch ausgeglichen daher, auch wenn die Gäste sich rund 20 Eckbälle erarbeitet hatten. „Die sind für uns allerdings gefährlicher als für den Gegner“, sagte Oberzissens Trainer Julian Hilberath über die allesamt harmlosen Standards. Kapital aus den daraus resultierenden Umschaltmomenten konnten die Gastgeber allerdings nicht schlagen, weil oft im letzten Drittel falsche Entscheidungen getroffen wurden oder weil die Gäste-Defensive rechtzeitig zur Stelle war.
Ein paar Möglichkeiten aus dem Spiel heraus gab es dennoch – für beide Seiten. Nach fünf Minuten waren es die Gäste, die in Person von Eric Naumann gefährlich vors Tor kamen. Der Offensivakteur setzte sich durch, zog nach innen, sein Schuss landete allerdings genau in den Armen von Keeper Julian Spöri. Drei Minuten später war es erneut Naumann, dessen Schuss knapp am Pfosten vorbei ging.
“Das war wohl unsere beste Chance der Partie."
Julian Hilberath
Danach kamen auch die Gastgeber offensiv im Spiel an, mit einem Schuss von Nikolas Block, den der Keeper zur Seite abklatschen ließ. Fatos Xhaferi war zur Stelle, schob ein, stand aber im Abseits. (11.). Auch die nächsten Möglichkeiten gehörten dem SSV: Nach einer Ecke kam zunächst Xhaferi zum Kopfball, den Nachschuss setzte Houssine Jebri aus kurzer Distanz übers Tor (15.). Danach war wieder Xhaferi an der Stelle, der den Ball aus kurzer Distanz nicht richtig traf – ehe die Gastgeber eine Schrecksekunde überstehen mussten: Link prüfte nach einer Hereingabe von Tim Esten seinen eigenen Keeper Spöri, der glänzend parierte. „Das war wohl unsere beste Chance der Partie“, sagte Hilberath.
Unzählige Möglichkeiten nicht genutzt
Boppard hatte unterdessen unzählige davon. Vor der Pause durch Xhaferi (40.) und Jebri (44.), der sich für ein schönes Solo nicht belohnte, nach der Pause durch Gabriel Petrovici, dessen Dropkick aus rund 20 Metern an die Unterkante der Latte schlug (49.), erneut durch Jebri, der allein aufs gegnerische Tor zulief, den Ball am Keeper vorbei an den Innenpfosten setzte (52.), und wieder durch Jebri, der aus kurzer Distanz zum zweiten Mal im Spiel Aluminium traf (55.).
„Ein Lob an die Abwehr, das war bärenstark, aber natürlich müssen wir so ein Spiel gewinnen.“
Viktor Klein
Dass sich dieser Chancenwucher nicht rächte, lag daran, dass die Bopparder Defensive gut stand, stark in den Zweikämpfen war und Oberzissen zu keinen Abschlüssen kommen ließ. „Ein Lob an die Abwehr, das war bärenstark, aber natürlich müssen wir so ein Spiel gewinnen“, bilanzierte Klein. Mit vier Punkten aus vier Partien ist Aufsteiger Boppard durchwachsen gestartet, am kommenden Wochenende hat der SSV spielfrei in der 17-köpfigen Bezirksliga.
Boppard: Spöri – Jebri (88. Neuser), P. Pitkowski, Block, Petrovici, Karabalci, Simon, Xhaferi (75. Schröder), S. Pitkowski, Link, Ilyasov.
Oberzissen: Tietz – Heuser, Esten (88. Kather), Schöning, Tim Arenz, Bach (79. Adams), Naumann, Schneider, Baltes, Schmickler (84. Tobi Arenz), Groß (65. Ochsenfels).
Schiedsrichter: Vincent Hardt (Naussau); Zuschauer: 65.
Nächste Aufgabe für Boppard: am Mittwoch, 20. September, um 20 Uhr beim TuS Oberwinter.