Fußball: Morgen spielt die Rhein-Hunsrück Oldie-Elf um 19 Uhr in Oberwesel gegen die Traditionself des 1. FC Kaiserslautern
Benefizspiel mit FCK-Oldies: Ein ganz besonderer Abend für erkrankte Marie aus Damscheid
1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart
Alexander Bugera (rechts, hier in Aktion in einer Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart mit Cacau) wird in Oberwesel am Freitag auf alle Fälle dabei sein, wenn die Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern für die erkrankte Marie aus Damscheid spielt.
Ronald Wittek. picture alliance / dpa

Ein ganz besonderer Abend steht am Freitag im Oberweseler Rhinelander-Stadion an. Ein Abend, der ganz im Zeichen der erkrankten Marie aus Damscheid steht. Ein Abend, an dem sich ab 19 Uhr die Rhein-Hunsrück Oldie-Elf und die Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern gegenüberstehen. Das Rahmenprogramm beginnt bereits um 17 Uhr.

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1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart
Alexander Bugera (rechts, hier in Aktion in einer Bundesliga-Partie gegen den VfB Stuttgart mit Cacau) wird in Oberwesel am Freitag auf alle Fälle dabei sein, wenn die Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern für die erkrankte Marie aus Damscheid spielt.
Ronald Wittek. picture alliance / dpa

Der gesamte Erlös geht an die Zwölfjährige, deren ME/CFS-Erkrankung in Folge einer Corona-Infektion aktuell in Flensburg behandelt wird. Für diesen Abend stehen viele Gesichter, aber vor allem ein Ort: Damscheid.

Peter Kuhn ist der Bürgermeister von Maries Heimatort, er hatte auch die Idee zum Spiel. Und er hatte die Kontakte zur Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern um deren Manager Hardy Höfli. „Der FCK tritt umsonst an, das war von vorneherein klar“, freute sich Kuhn, dass auch die etwas betagteren Roten Teufel direkt mit an Bord waren, um Marie und ihrer Familie zu helfen und die Behandlung zu finanzieren, denn diese Kosten müssen die Eltern tragen, um einen von der Krankenkasse nicht anerkannte Therapie zu stemmen.

Das Spiel wird um 19 Uhr angepfiffen, zwei Stunden zuvor beginnt das Rahmenprogramm.
SV Damscheid

Blut wird in Flensburg gefiltert

Aktuell befindet sich Marie mit ihrer Mutter Anja in Flensburg. Dort soll das Blut des Mädchens gefiltert werden, um die Erkrankung eventuell in den Griff zu bekommen oder zumindest die Symptome zu lindern.

Rückblick: Im April 2022 infizierte sich Marie mit Corona, wurde anschließend nicht wieder richtig fit. Es traten Magenprobleme und andere Symptome auf, die zunächst nicht mit der Infektion in Verbindung gebracht wurden. „Hier fehlte vielfach noch das Wissen zu Post Covid“, sagte Maries Mutter Ende Juli unserer Zeitung. Allerdings wurden die Symptome, vor allem die Ermüdungserscheinungen, bei ihrer Tochter immer schlechter, die Ängste bei den Eltern entsprechend größer, teils schlief sie zehn Tage am Stück.

Letztlich gab es irgendwann die Diagnose: ME/CFS. Das heißt: Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die im Fall von Marie besonders ausgeprägt ist und das Leben der fünfköpfigen Familie und der Verwandtschaft völlig auf den Kopf gestellt hat – in allen Bereichen. Bürgermeister Kuhn erzählt zum Beispiel vom Transport nach Flensburg: „Marie muste mit drei Sanitätern und einem Notarzt dorthin gefahren werden. Sie müssen das alles selbst zahlen.“

Kuhn: Der ganze Ort hilft

Das rief aber vor allem die Menschen in Damscheid und den Nachbarorten ebenfalls auf den Plan. Am Niederburger Sportplatz wurde Ende Juli ein Aktionstag organisiert, fast 500 Menschen kamen dorthin, an Erlöse kamen rund 10.000 Euro zusammen. Nun erhofft sich Kuhn, dass die Gemeinde Damscheid inklusive aller Ortsvereine am Ende ihren Teil dazu beitragen kann, dass aus Marie wieder das lebensfrohe Mädchen wird, das sie vor ihrer Corona-Erkrankung und den unmittelbaren Folgen war: „Die komplette Damscheider Ortsgemeinschaft steht dahinter, der ganze Ort wird da sein. Maries Familie außer sie und ihre Mutter auch. Es gibt auch viele Unternehmen, die uns in irgendeiner Form unterstützen.“

Ich wäre mega stolz, wenn wir eine Zuschauerzahl von 1000 erreichen.

Peter Kuhn

600 Eintrittskarten sind im Vorverkauf weggegangen, die zehn Euro Eintritt plus der Erlös aus dem Verkauf gehen wie erwähnt komplett an die Familie. „Ich wäre mega stolz, wenn wir eine Zuschauerzahl von 1000 erreichen“, sagt Kuhn, der die Hoffnung hat, dass sich viele spontan entscheiden, dem Spiel beziehungsweise dem Abend beizuwohnen, an dem Kinder bis einschließlich 13 Jahre freien Eintritt haben. Dieser Abend beginnt um 17 Uhr mit dem Musikverein Damscheid und einer Kinderbelustigung mit Hüpfburg, Kinderschminken und vielen Spielen auf dem Faustballplatz direkt neben dem Rhinelander-Stadion.

Dort werden sich dann ab 19 Uhr zwei Mannschaften gegenüberstehen, die beide ebenfalls ihren Teil zu einem gelungenen Abend beitragen wollen. Die Rhein-Hunsrücker Oldie-Elf wird von Peter Ritter gecoacht, der ehemalige Profi und aktuelle Trainer des A-Ligisten SG Biebertal/Unterkülztal hat sich eine Mannschaft zusammengestellt, die aus bekannten Größen des hiesigen Fußballs besteht, bei der aber auch der eine oder andere von außen dabei ist wie Peter Unkel als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein oder Markus Vogel als Vorsitzender des SV Damscheid.

Der gute Zweck steht absolut im Vordergrund, wir sind nur ein Teil der ganzen Aktion.

Peter Ritter

„Der gute Zweck steht absolut im Vordergrund“, sagt Ritter, „wir sind nur ein Teil der ganzen Aktion.“ Eine Mannschaftsspende der Oldie-Elf wird es natürlich geben, sagt Ritter: „Wir sind praktisch die zweite Generation der Oldie-Elf, aus der ersten wird Peter Aßmann mitspielen. Er hat ja praktisch früher fast neben der Familie gewohnt, für ihn es etwas ganz Besonderes.“

FCK: Bugera, Lutz und Hayer dabei

Die Oldie-Elf setzt sich aus Spielern des langjährigen Verbandsligisten TuS Argenthal, des TSV Emmelshausen oder des FC Karbach zusammen. Einige haben logischerweise schon mehrere Klubs in ihrer Karriere hinter sich. Oberwesel darf da als Austragungsort der Partie nicht fehlen, so sind zum Beispiel Chris Ströter oder Lennart Schuck vom SV Vesalia dabei.

„Es ist sicher für viele etwas Besonderes, gegen die ehemaligen Matadoren des FCK zu spielen“, sagt Ritter, der hofft, dass der aus Moselkern stammende Thomas Henrichs (drei Bundesligaspiele als Torwart für Kaiserslautern) dabei ist: „Das würde mich sehr freuen, Thomas ist mein Jahrgang, wir haben zusammen Rheinlandauswahl gespielt, meistens ist er dabei.“

Bekannte Namen, die für die Roten Teufel auflaufen werden, sind Alexander Bugera, Roger Lutz oder Fabrizio Hayer, der in der der Jugend des FCK spielte, bevor er sich beim FSV Mainz 05 einen Namen machte. Wer auch immer dabei sein wird: Alle wollen ihr Scherflein zu einem gelungenen Abend beitragen. Für Marie.

Mehr Infos zum Spiel oder zum Vorverkauf gibt es unter www.damscheid.de/benefizspiel

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