Kreisliga A Staffel 6: Neuer Tabellenführer siegt 3:0 bei Vorderhunsrück, Viertäler-SG 1:1 gegen Karbach II - Neun-Tore-Spektakel in Gondershausen
Braunshorn jagt Oberwesel die Herbstmeisterschaft ab
Vergeblich gestreckt: Schlusslicht SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid (in Blau mit Kapitän Tobias Kasper) unterlag in Niederburg dem SV Blankenrath um René Wolfs mit 1:4. Blankenrath verbesserte sich auf Rang neun und hat nun vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Foto: Mark Dieler
Mark Dieler

Simmern/Cochem. Die SG Braunshorn ist Herbstmeister in der Fußball-Kreisliga A Staffel 6: Die Mannschaft von Mirko Bernd profitierte davon, dass Oberwesel gegen Karbach II nicht über ein Remis hinauskam.

Lesezeit 5 Minuten

SG Niederburg/Biebernheim/ Damscheid – SV Blankenrath 1:4 (1:1). Aus Sicht von Blankenraths Coach Mario Weirich war der Sieg hochverdient – und er hätte sogar noch höher ausgefallen. Chancen dazu hatte er eine Menge ausgemacht, konnte aber gut damit leben, dass am Ende „nur“ vier Abschlüsse den Weg ins gegnerische Tor gefunden hatten, auch weil seine Mannschaft defensiv nahezu nichts zugelassen habe. „Das war eine geschlossene Teamleistung von 1 bis 15“, lobte er.

Ein wenig anders fiel die Analyse von seinem Gegenüber Christophe Bokumabi aus. Der sah durchaus auch Möglichkeiten für seine Mannschaft, sagte: „Mit ein wenig Spielglück kann das auch anders ausgehen.“ Gerade nach dem Blankenrather 2:1 hätte der Gegner zwei, drei Bälle nicht sauber klären können, doch sein Team habe es verpasst, da den Punch zu setzen. Insgesamt war der Niederburger Trainer mit der Leistung zufrieden und ist sich sicher: „Mit einer guten Wintervorbereitung können wir es noch schaffen, zu den anderen aufzuschließen.“

Bokumabi hat in dieser und auch in der Vorwoche einige personelle Änderungen vorgenommen, die er wie folgt erklärte: „Wir haben mit erster und zweiter Mannschaft zusammen trainiert und ich habe nach meinen Eindrücken entschieden, aber auch mit den Jungs gesprochen und sie gefragt, wo sie sich am wohlsten fühlen.“

Tore: 0:1 Sebastian Vogt (4.), 1:1 Jan Schink (20.), 1:2 Vogt (70.), 1:3 Felix Schönborn (85.), 1:4 Florian Pörsch (90.).

SG Morshausen/Beulich/Gondershausen – SV Binningen 5:4 (4:4). Nach 20 Minuten gab Morshauens Coach Andy Felgner den Tipp ab, dass das Spiel 8:7 enden wird. Ganz so torreich wurde es dann zwar nicht, aber die Zuschauer bekamen eine Menge geboten auf dem Gondershausener Kunstrasen: Da standen am Ende nicht nur neun Tore, sondern auch zwei Gelb-Rote Karten auf Seiten der Gastgeber und ein verschossener Elfmeter bei den Gästen beim Stand von 4:4.

Und da stand mit Morshausen sicherlich ein etwas glücklicher Sieger, denn Binningens Mladen Markota setzte den Elfmeter nach rund 70 Minuten neben das Tor, hatte also eine mögliche 5:4-Führung für seine Mannschaft auf dem Fuß. Die besorgte dann Morshausens Vierfachschütze Philipp Flaßhaar auf der Gegenseite. Und weil die Gastgeber fast eine Halbzeit lang in Unterzahl spielten, fand Felgner den Sieg mit Blick auf die Mentalität seiner Mannschaft, die zudem keine großen Wechseloptionen hatte, verdient. „Klar hatten wir in der einen oder anderen Situation Glück“, spielte er auf den Elfmeter und zwei Binninger Pfostentreffer an, die ein wenig ein Zeugnis davon waren, wie vogelwild beide Mannschaften defensiv agiert hatten.

Tore: 1:0 Jan Hammes (1.), 1:1 und 1:2 Markus Thönnes (7., 9.), 2:2 Philipp Flaßhaar (23.), 2:3 Lukas Thönnes (28.), 2:4 Elias Ternes (35.), 3:4, 4:4 und 5:4 P. Flaßhaar (37., 45., 73.),

Besonderheiten: Gelb-Rote Karten für Leon Flaßhaar (50.) und Jan Hammes (88./beide Morshausen); Mladen Markota (Binningen) verschießt Foulelfmeter (70.).

TuS Kirchberg II – SG Ober Kostenz/Kappel 0:1 (0:0). Dass seine Mannschaft auf den Sieg im Kellerduell gegen Niederburg nun einen Derbysieg hat folgen lassen, ist aus Sicht des Ober Kostenzer Spielertrainers André Spengler Gold wert. Er und seine Mannschaft hatten sich vorgenommen, in den vier Spielen vor der Winterpause noch mindestens sechs Punkte einzufahren – und das ist bereits vor den noch ausstehenden letzten beiden Spielen gelungen.

Aus Spenglers Sicht ging das knappe Ergebnis auch in Ordnung. In Halbzeit eins hatten sich beide Mannschaften über weite Strecken im Mittelfeld neutralisiert, nach Wiederanpfiff konnten sich die Gäste zumindest zwei, drei nennenswerte Möglichkeiten erspielen, während Kirchberg II nur aus der Distanz versuchte, für Gefahr zu sorgen. Der Treffer der Partie fiel dann nach einer Flanke, die die TuS-Abwehr nicht konsequent verteidigen konnte. Ober Kostenz' Nico Rodenbusch war zur Stelle, schob ein und sorgte dafür, dass es bei seiner SG mittlerweile nicht mehr so düster aussieht wie noch vor zwei Wochen.

Tor: 0:1 Nico Rodenbusch (69.).

Besonderheit: Rot für Patrick Daum (Kirchberg II) wegen Beleidigung des Gegenspielers (85.).

SG Mosel Löf – Spvgg Cochem 1:0 (1:0). „Wenn eine Mannschaft uns schlägt, dann hat sie es verdient“, so die diplomatische Einordnung von Cochems Coach Tam Nsaliwa nach der knappen Niederlage. Aus seiner Sicht war auf dem kleinen Platz in Oberfell kein Fußballspielen möglich, das Tor war – aus Nsaliwas Sicht folgerichtig – dann auch nicht nach einem schön vorgetragenen Angriff, sondern nach einer Standardsituation gefallen: Einen Eckball hatte die Cochemer Defensive nicht verteidigt bekommen und Maurice Feils stocherte die Kugel ins Netz.

Ein Rückstand, dem Cochem über die gesamte Spieldauer hinterherlaufen sollte. Die Gäste, aber auch Gastgeber Mosel Löf, erarbeiteten sich immer mal wieder Chancen, die waren aber laut Spvgg-Coach das Produkt von Zufällen oder resultierten aus Distanzschüssen. Löfs Coach Udo Seifert freute sich, dass sich seine Vorhersage, dass Cochem in Oberfell nicht gewinnen würde, bewahrheitet hatte, er zeigte sich vor allem mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden.

Tor: 1:0 Maurice Feils (10.).

SG Vorderhunsrück – SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/ Bickenbach 0:3 (0:2). Obwohl Braunshorns Trainer Mirko Bernd weiß, dass die Herbstmeisterschaft eigentlich ein Muster ohne Wert ist, sagt er: „Für mich ist sie schon etwas wert, denn die Mannschaft hat es sich einfach verdient, hat gegenüber der Vorsaison an vielen Knöpfen gedreht und kann stolz auf das sein, was sie geleistet hat.“ Auch der Sieg in Dommershausen, da gab es keine zwei Meinungen, war verdient. Die Gastgeber waren zu Beginn der Partie etwas griffiger, etwas aggressiver, allerdings ohne sich klare Chancen zu erarbeiten.

Doch spätestens mit dem 1:0 übernahm Braunshorn das Zepter – allerdings ärgerte sich Vorderhunsrücks Coach Alex Blatt über die zwei „dummen Gegentore“. Das 0:1 war nach einem Einwurf in der gegnerischen Hälfte gefallen, beim 0:2 waren zwei Gegenspieler nicht konsequent in den Zweikampf gegangen, sodass Marvin Vogt relativ leichtes Spiel hatte. „Das war aber insgesamt einfach zu wenig von uns, das waren wieder zu viele Fehler“, sagte Blatt.

Tore: 0:1 Alexander Busch (32.), 0:2 Marvin Vogt (34.), 0:3 Marc Morin (56.).

SG Viertäler Oberwesel – FC Karbach II 1:1 (0:1). Ähnlich wie schon bei der knappen 0:1-Niederlage im Pokal hatte sich die Karbacher Reserve vor allem aufs Verteidigen verlegt – und das über weite Strecken der Partie gut gemacht. Und weil dann auch noch vor der Pause einer der berühmten Nadelstiche den Weg ins Ziel fand und die Gäste mit einer Führung in die Halbzeit gehen konnte, ging es nach Wiederanpfiff nur noch darum, diese Führung auch über die Ziellinie zu bringen.

Das gelang allerdings nicht, auch weil der Oberweseler Druck immer größer wurde. Die Gastgeber hatten noch eine Reihe an Möglichkeiten, trafen aber nur einmal. „Am Ende war es sicherlich ein glücklicher Punktgewinn, auch wenn wir beim Stand von 1:1 noch einen Elfmeter hätten bekommen können“, bilanzierte Karbachs Coach Christopher Frensch. Er freute sich, dass die Einstellung bei seiner Mannschaft dieses Mal gestimmt hatte.

Tore: 0:1 Eric Peters (45.), 1:1 Lukas Stüber (63.).

SV Masburg – SG Sohren/Büchenbeuren 6:1 (4:0). Nichts zu holen war für ersatzgeschwächte Sohrener beim neuen Tabellenvierten, der die Partie über die gesamte Distanz dominierte und – abgesehen vom Gegentor in der letzten Spielminute – nichts anbrennen ließ. Dass seine Mannschaft ersatzgeschwächt war, wollte Sohrens aktuell gesperrter Spielertrainer Dominik Kunz allerdings nicht als Ausrede gelten lassen. „Das ist Einstellungssache und es tut mir vor allem für die Leid, die immer da sind und alles geben“, so Kunz.

Der hatte zur Pause noch einmal an die Ehre appelliert, was dazu führte, dass Sohren die ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff ordentlich mithielt, um dann wieder in den alten Trott zu fallen. Hätte Masburg da noch einmal ernst gemacht und hätte Sohren mit Tim Jakobs nicht einen überragenden Rückhalt gehabt, hätte das Ergebnis auch noch deutlich höher ausfallen können.

Tore: 1:0 Maik Steffens (9.), 2:0 Marc Rottstock (16.), 3:0 Azad Kouleh (27.), 4:0 Daniel Gorges (38.), 5:0 Kouleh (53./Foulelfer), 6:0 Rottstock (55.), 6:1 Stefan Müller (90.).

Von Sina Ternis

Top-News aus der Region