Detlef Krug zeigt auf die zerbrochene Gedenktafel des Kriegerdenkmals: Er hat den Nachnamen des Soldaten Gustav herausgefunden. Maximilian Eckhardt
Kastellaun. Die Gründung des deutschen Kaiserreichs jährte sich am 18. Januar 2011 zum 140. Mal. Während die Proklamation Wilhelms im Versailler Spiegelsaal pompös zelebriert wurde, tobten im nahen Paris blutige Gefechte zwischen deutschen Soldaten und Franzosen. Auf beiden Seiten forderte der Deutsch-Französische Krieg Tausende Todesopfer. An die „im Kriege gebliebenen Söhne“, wie auf Gedenktafeln zu lesen ist, erinnern im Rhein-Hunsrück-Kreis einige Denkmäler.
Auch Kastellaun hatte zu Ehren von sechs gefallenen Soldaten einen sieben Meter hohen Sandsteinobelisken errichtet. Das Denkmal wurde am 2. September 1875 an der Allee am Marktplatz enthüllt – an diesem Tag hatten fünf Jahre zuvor bei der Schlacht von Sedan bayerische, preußische, sächsische und württembergische Truppen nahe der französischen Stadt den entscheidenden Sieg im Siebziger Krieg errungen und Napoleon III.