Letzte Meldung
Sex in der Kirche: Polizist wird aus dem Dienst entfernt
Kirche Rennertshofen
Blick von der Empore in die Pfarrkirche Johann Baptist in Rennertshofen (Oberbayern).
DPA

München/Rennertshofen - Während des Rosenkranzgebetes waren die Geräusche unüberhörbar und eindeutig. Ein Polizist in Bayern ist unter anderem deshalb aus dem Dienst entfernt worden, weil er in der Kirche Sex hatte.

München/Rennertshofen – Während des Rosenkranzgebetes waren die Geräusche unüberhörbar und eindeutig. Ein Polizist in Bayern ist unter anderem deshalb aus dem Dienst entfernt worden, weil er in der Kirche Sex hatte.

Sex-Abenteuer in einer Kirche, dazu aber auch noch Unterschlagung einer Schreckschusswaffe: Mit solchem verhalten hat ein Beamter „das Ansehen der Polizei hochgradig geschädigt“, entschied das Verwaltungsgericht München am Montag. Der Mann wird aus dem Dienst entfernt. Das Vertrauensverhältnis zur Öffentlichkeit und zum Dienstherrn sei zerstört.

Der Beamte war nicht zu der Verhandlung erschienen und hatte sich auch nicht durch einen Anwalt vertreten lassen. Gegen das Urteil kann er Berufung einlegen.

Der 28-Jährige hatte an Silvester 2009/2010 mit einem amourösen Abenteuer während eines Gottesdienstes in der Pfarrkirche von Rennertshofen für Schlagzeilen gesorgt. Ausgerechnet während des Rosenkranzgebetes vergnügte er sich mit seiner Freundin unüberhörbar auf der Empore der barocken Kirche. Die Haushälterin des Pfarrers ging schließlich auf die Empore und erwischte das Paar in flagranti. Zwar gehöre die Sexualität in den Bereich des Privaten, hier jedoch habe der Mann die Grenzen der eigenen Intimsphäre überschritten, hieß es in dem Bericht des Gerichts.

Das Gericht begründete seine Entscheidung allerdings im Wesentlichen mit der Unterschlagung der Schreckschusswaffe. Der Polizist hatte sie zusammen mit 20 Schuss Munition von einer Frau entgegengenommen, die sie im Rahmen der Waffenamnestie im Dezember 2009 abgegeben hatte. Der Beamte habe den Vorgang aber nicht ordnungsgemäß aufgenommen. Die später auf Anweisung seiner Vorgesetzten angelegte Akte löschte er wieder und überschrieb sie mit einem Verkehrsunfall. Die Waffe nahm er einfach mit nach Hause.

Top-News aus der Region