Das dreijährige Programm „Strukturierte Früherkennung einer asymptomatischen Leberzirrhose“ (SEAL) startete Ende 2016 in Rheinland-Pfalz und im Saarland als Projekt von Unimedizin Mainz, dem Uniklinikum des Saarlandes, den Hausärzteverbänden in Rheinland-Pfalz und im Saarland, dem Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen sowie der AOK Rheinland Pfalz/Saarland. Gefördert wird es vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses, dem zentralen Entscheidungsgremium im Gesundheitswesen.
Hintergrund ist, dass die Kassen bislang nicht für eine Bestimmung der Leberwerte durch den Hausarzt während der Checkup-35-Untersuchung zahlen. Ziel des SEAL-Programms ist es, 16.000 Patienten in Rheinland-Pfalz und im Saarland – ausschließlich Versicherte der AOK – auf Leberwerterhöhungen zu untersuchen. Aktuell sind 250 Haus- und Fachärzte, sowie 850 Patienten eingeschrieben. Mit dem Projekt soll die Umsetzbarkeit und Effektivität eines Leberwert-Screenings während der Checkup-35-Untersuchung geprüft werden. Außerdem soll das Programm helfen, dass Hausärzte anhand des Apri-Scores – der sich aus zwei Leberwerten und der Blutplättchenzahl zusammensetzt – direkt einschätzen können, ob ein Patient an einer Vorstufe einer Leberzirrhose leidet. Dies wiederum soll ihm helfen, die richtigen Entscheidungen im Interesse der Patienten zu treffen.
Teilnehmen an dem Projekt können zwar nur AOK-Versicherte. Leberwerte können jedoch auch bei anderen Patienten ermittelt werden. Das ist keine IGEL-Untersuchung. Der Hausarzt muss dies im Zweifelsfall aus seinem eigenen Budget bezahlen. Aber: Sollte das SEAL-Programm erfolgreich sein, könnte die Ermittlung des Apri-Scores zur Regelleistung für alle gesetzlich Versicherten werden. ck
Viele weitere Informationen gibt es unter www.lebervorsorge.de/seal/web