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Mythen zum Ersten Weltkrieg: Im Schützengraben blieb der Feind unsichtbar

Benjamin Ziemann über den Stellungskrieg zwischen 1914-18, die Gewalt in den Schützengräben spricht, dann erklärt er das schiere Grauen mit nackten Zahlen. „Ich werde mich dem Töten durch die Zahlen annähern, um plausibel zu machen, was sich damals abgespielt hat“, sagt der Deutsche, der an der University of Sheffield lehrt und forscht. Zahlen helfen ihm, die Mythen des Ersten Weltkriegs zu hinterfragen, die bis heute die Arbeit von Historikern beeinflussen.

Lesezeit: 5 Minuten
Von unserem Redakteur Christian Kunst Vor und nach dem Krieg, sagt Ziemann, erfüllten diese Mythen eine wichtige Funktion: "komplexen, von Zeitgenossen nur schwer greifbaren Handlungsabläufen einen Sinn zu geben". Doch heute verstellen sie den Blick auf das Neue, das Wesen des Ersten Weltkriegs. Ziemann entwickelt das Bild des Schützengrabens als einen ...