Entrechtet, erniedrigt und geschlagen: Martin Schmitz erlebte die Reichspogromnacht
Der 92-Jährige Martin Schmitz aus Bernkastel-Kues ist einer der letzten jüdischen Zeitzeugen der Reichspogromnacht. Foto: David Zapp
Bernkastel-Kues - Es ist ein grauer Herbsttag, an dem Martin Schmitz an der Kölner Synagoge vorbei zur Arbeit radelt. 9. November 1938. Der Tag, an dem die Schlägertrupps der Nazis in ganz Deutschland randalierend durch die Straßen ziehen und Jagd auf Juden machen.
Von unserem Redakteur Dirk Eberz
Schon von Weitem hört der gebürtige Traben-Trarbacher die SA-Männer grölen. Steine werden geworfen. Die Synagoge steht lichterloh in Flammen. Was nicht verbrennt, wird demoliert. „Da habe ich es mit der Angst bekommen“, erinnert sich der 92-Jährige, der heute in Bernkastel-Kues wohnt.