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Kamp-Bornhofen

Die Menschen auf dem Abstellgleis: 500 KZ-Häftlinge nach Kamp-Bornhofen gebracht

Friedlich und verschneit: Der Kamp-Bornhofener Bahnhof im Winter 1964. Zu dieser Zeit sahen Bahnhofsgebäude und Gleisanlage noch genauso aus wie ⋌zu Kriegsende 1945. Das Abstellgleis, auf dem der KZ-Zug seinerzeit stand, ist heute verschwunden. Foto: Verein für Heimatgeschichte Kamp-Bornhofen
Friedlich und verschneit: Der Kamp-Bornhofener Bahnhof im Winter 1964. Zu dieser Zeit sahen Bahnhofsgebäude und Gleisanlage noch genauso aus wie ⋌zu Kriegsende 1945. Das Abstellgleis, auf dem der KZ-Zug seinerzeit stand, ist heute verschwunden. Foto: Verein für Heimatgeschichte Kamp-Bornhofen

Mittagszeit in Kamp-Bornhofen, 11.17 Uhr. Der Bahnsteig ist menschenleer, soeben ist eine Regionalbahn Richtung Kestert abgefahren. Es gibt nichts Außergewöhnliches zu sehen. Damals, im Zweiten Weltkrieg, war das anders, erinnert sich Hans Schneider. „Da war ein Zug, in dem sie alle gestreifte Anzüge anhatten, wie Schlafanzüge“, sagt der 79-jährige Kamp-Bornhofener.

Lesezeit: 3 Minuten
Von unserer Reporterin Cordula Sailer Das war im Dezember 1944 und Schneider gerade zehn Jahre alt. Sein Elternhaus lag nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt, und der Junge war neugierig darauf, was da für Menschen mit dem Zug angekommen waren. Schnell war klar: Die Insassen trugen keine Schlafanzüge, sondern Sträflingskleidung. In ...