Boppard

Waldbesitzer für den Klimaschutz – Waldbesitzerverband veranstaltet Mitgliederversammlung

Der Wald ist in Gefahr. Infolge des fortschreitenden Klimawandels ist der Wald durch Hitze, Dürre, Stürme, Borkenkäfer und andere Gefahren bedroht.

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„Nach den zwei heißen und trockenen Sommern ist die Situation in unseren Wäldern in Rheinland-Pfalz besorgniserregend“, so der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Bürgermeister Christian Keimer.

Vertrocknete Buchen, abgestorbene Fichten, mehr als eine Million Bäume sind bereits vom Borkenkäfer befallen und wurden gefällt. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Das großflächige Waldsterben geht auch 2019 mit zunehmender Geschwindigkeit weiter. Das Überangebot von Holz auf den Märkten führt zu stark sinkenden Holzpreisen. Die privaten und kommunalen Waldbesitzer kommen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Schnelle und unbürokratische Hilfe ist notwendig bei der Schadholzaufarbeitung, der Wiederbewaldung und der aktiven Anpassung der Wälder an den Klimawandel, damit die wichtigen Funktionen der Wälder als Kohlenstoffspeicher, als Arbeits- und Einkommensquelle, als Erholungs- und Lernort und als Wasserspeicher und Luftreiniger erhalten bleiben.

Die Landesregierung hat bereits wirksame Hilfen für den Staatswald beschlossen und im Doppelhaushalt 2019/2020 je sieben Millionen Euro zusätzlich für die Überwindung der Folgen der Dürre- und der Borkenkäferschäden zur Verfügung gestellt. Mit einem Anteil von 25 Prozent an der Gesamtwaldfläche ist der Staatswald der größte Waldbesitzer. Der private und kommunale Waldbesitz, der sich in den Händen von 2000 waldbesitzenden Gemeinden und rund 300.000 privaten Waldbesitzern befindet und einen Anteil von rund 75 Prozent der Waldfläche umfasst, erwartet eine gleichwertige Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz in Höhe von 20 Millionen Euro.

Die Stabilisierung und der Wiederaufbau der Wälder ist vor dem Hintergrund des Klimawandels extrem wichtig. Ein nachhaltig bewirtschafteter, gesunder und intakter Wald bindet durch das Wachstum das klimaschädliche Treibhausgas Kohlenstoffdioxid im Holz. Die aus dem Holz gewonnenen Produkte speichern langfristig Kohlendioxid und entlasten die Atmosphäre. Nur durch eine Wiederbewaldung und Anpassung der Wälder an den fortschreitenden Klimawandel, lassen sich die vielfältigen Ökosystemleistungen bewirtschafteter Wälder durch die Forstbetriebe sichern. „Diese Leistung, die die Forstbetriebe für die Allgemeinheit erbringen, müssen anerkannt und finanziell honoriert werden“, fordert Christian Keimer Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes.

Hans-Georg von der Marwitz MdB, neuer Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, berichtet über den Stand der Klimaschäden in den deutschen Wäldern, die sich daraus ergebenden Folgen sowie erwartete und notwendige Hilfen durch den Bund und die Länder. Die Schadholzaufarbeitung und die Wiederbewaldung der schon bisher 110.000 Hektar großen Kahlflächen stellen private und kommunale Waldbesitzer vor große Herausforderungen. Mit welcher modernen Forsttechnik dies gelingen kann, stellt Prof. Dr. Ute Seeling, Geschäftsdirektorin des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) in dem Vortrag „Forsttechnik 4.0 – Wissenswertes für Waldbesitzer“ vor.