Bad Kreuznach

Therapeutische Videospiele bestehen Pflegeheim-Test

Eine Bewohnerin des Elisabeth Jaeger Hauses spielt mit der memoreBox.
Eine Bewohnerin des Elisabeth Jaeger Hauses spielt mit der memoreBox. Foto: Stiftung kreuznacher diakonie/S. Unger

Das Elisabeth Jaeger Haus der Stiftung kreuznacher diakonie setzt auch künftig auf die Verbesserung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten seiner Bewohner durch die therapeutische Spielkonsole memoreBox.

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Den Einsatz der Konsole in der Senioreneinrichtung fördert für die nächsten zwei Jahre die gesetzliche Krankenkasse Barmer finanziell. Die Wirksamkeit der memoreBox wurde bereits in einem einjährigen, bundesweiten Pilotprojekt erfolgreich getestet, an dem auch das Elisabeth Jaeger Haus als eines von drei Pflegeheimen in Rheinland-Pfalz teilnahm. Die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Humboldt-Universität Berlin und die Alice Salomon Hochschule Berlin begleiteten den Test wissenschaftlich.

Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland, erklärt: „Die memoreBox ist keine handelsübliche Spielkonsole. Sie ist ein computergesteuertes Bewegungsspiel mit therapeutisch abgestimmten Übungen für ältere Menschen.“ Die Spiele würden präventive, therapeutische und rehabilitative Elemente integrieren, die unter anderem aus Erkenntnissen der Geriatrie, der Neuropsychologie sowie der Physio- und Musiktherapie entwickelt wurden. „Als gesetzliche Krankenkasse hat die Barmer die Aufgabe, gesundheitsförderliche Präventionsangebote in Pflegeeinrichtungen zu unterstützen. Wichtig ist, dass Pflegeeinrichtungen langfristig auf das therapeutische Videospielen setzen wollen und es in weitere Maßnahmen der Gesundheitsförderung einbetten, wenn wir sie finanziell bei der memoreBox unterstützen“, sagt Kleis.

Therapeutisches Videospielen im Stehen und Sitzen möglich

Diakon Michael Stahl, Leiter des Elisabeth Jaeger Hauses, sagt: „Von den positiven Effekten der therapeutischen Spielkonsole haben wir uns schon überzeugt als die memoreBox hier getestet wurde. Unsere Mitarbeiter sowie Bewohner freuen sich, dass dank der Barmer das therapeutische Videospielen auch künftig bei uns im Haus möglich sein wird.“ Aufgrund der wissenschaftlichen Testung der memoreBox sei bekannt, dass die Spielkonsole Auswirkungen altersbedingter Erkrankungen wie Demenz und Parkinson verringern, das Risiko von Stürzen mindern und durch gemeinsame Aktivitäten die Inklusion in Seniorenheimen fördern könne.

Bei der memoreBox werden die Bewegungen der Spieler direkt auf einen Fernseher übertragen. Sechs Spiele stehen zur Auswahl: Tanzen, Kegeln, Postbote, Tischtennis, Sonntagsfahrt mit dem Motorrad und Singen. Die Videospiele lassen sich mit leichten Körperbewegungen im Sitzen und Stehen steuern. Die von RetroBrain aus Hamburg entwickelte memoreBox ist von erfahrenen Experten aus Wissenschaft, pflegerischer Praxis und Spieleentwicklung konzipiert worden und zeichnet sich durch besonders einfache und verständliche Spielabläufe sowie positive Spielerlebnisse aus.