Bad Kreuznach

Schülerinnen erhielten Einblicke in die Reifenfertigung

Das Michelin Reifenwerk in Bad Kreuznach hat wieder am bundesweiten Girls‘ Day teilgenommen.

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19 Schülerinnen der Klassenstufen sechs bis neun aus zehn Schulen in der Region informierten sich über technische Ausbildungsberufe. Die Teilnehmerinnen machten erste praktische Erfahrungen an der Werkbank und erhielten Einblick in die Welt der Reifenherstellung. Personalleiter Lothar Süß betont: „Technische Berufe haben sehr gute Zukunftsperspektiven – insbesondere für Frauen und Mädchen. Mit unserer aktiven Teilnahme am Girls’ Day wollen wir Schülerinnen ermutigen, auch solche Laufbahnen einzuschlagen. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind qualifizierte Fachkräfte ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.“

Individuelle Führungen und erste Praxiserfahrungen

Auszubildende von Michelin betreuten die Mädchen in kleinen Gruppen. Sie führten die Schülerinnen durch die Werkhallen und erklärten, wie Reifen hergestellt werden. Das Arbeitsspektrum von Mechanikerinnen und Elektronikerinnen lernten die Schülerinnen am Beispiel einer typischen Aufgabe kennen. Die Mädchen bohrten an der Werkbank, löteten Schaltungen – und am Ende hatten sie einen LED-beleuchteten Bilderrahmen hergestellt. Darin steckte ein Erinnerungsfoto jeder Schülerin zusammen mit dem Michelin Mann.

Wunsch nach mehr technischer Praxis in der Schule

Der Tag bei Michelin kam bei den Mädchen gut an. Zwölf von ihnen könnten sich vorstellen, später eine technische Laufbahn einzuschlagen. Einige wissen schon, dass sie sich für ein Schülerpraktikum bei Michelin bewerben werden. Aaliyah Sarikaya (14) aus Gensingen, deren Vater in der Vulkanisation arbeitet, fand es interessant, „hinter die Kulissen“ zu schauen. Besonders gut gefiel es ihr, in den Werkhallen einmal live zu sehen, welche Schritte für die Fertigung eines Reifens nötig sind. Der Großvater von Anna-Estella Ginz (12) aus Mandel verantwortete bis zu seiner Rente betriebsorganisatorische Abteilungen und technische Projekte. Anna-Estella gefiel, dass alle ihre vielen Fragen von den Auszubildenden beantwortet wurden. Besonders toll fand sie es, den Bilderrahmen zu basteln und dabei löten zu lernen. „Ich fand es heute sehr spannend und werde wahrscheinlich ein Praktikum hier machen“, sagte sie am Ende des Girls‘ Day. Julia Fleck (12) aus Gensingen haben die kleinen Roboter am besten gefallen, die Reifen „auf dem Kopf“ ganz selbstständig zu den Vulkanisationspressen fahren. Sie fand besonders lustig, dass jeder von ihnen einen Namen der Projektteammitglieder trug, wie Markus, Leo, Rafal oder Kalle. Im Büro ihres Vaters, der bei Michelin einen Produktionsbereich leitet, bekam sie einen Einblick in die Arbeit von Ingenieuren und Managern. „Und das Michelin Männchen fand ich süß“, sagte Julia.

49 Jahre Ausbildungskompetenz

Zurzeit befinden sich bei Michelin in Bad Kreuznach 40 zukünftige Facharbeiter in der Ausbildung. Am 5. August erhöht sich die Zahl auf 55: Dann starten 15 „Neue“ in ihr erstes Ausbildungsjahr. Die Ausbildungsberufe bei Michelin in Bad Kreuznach sind Elektroniker (Fachrichtung Betriebstechnik), Industriemechaniker (Fachrichtung Instandhaltung), Maschinen- und Anlagenführer, Zerspanungsmechaniker und IT-Systemelektroniker. Der Auszubildende zum Maschinen- und Anlagenführer ist ein Absolvent aus dem StartPlus-Programm. Mit diesem Programm fördert die chemische Industrie junge Erwachsene, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) übernimmt dabei die pädagogische Begleitung der StartPlus-Teilnehmer.

Ein junger Flüchtling aus Afghanistan hat zu Beginn des Jahres seine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Industriemechaniker erfolgreich abgeschlossen und arbeitet jetzt als Jungfacharbeiter in der Instandhaltung. Ein weiterer Flüchtling aus Syrien absolviert zurzeit sein zweites Ausbildungsjahr.

Weitere Informationen zu Michelin in Bad Kreuznach auf der Internetseite unter www.michelin.de/badkreuznach.