Hargesheim

Kita Hargesheim veranstaltete Kunstausstellung to go

Foto: Kindertagesstätte Hargesheim

In einer Krise liegen bekanntermaßen auch Chancen. Für die Kunstaustellung der Kita Hargesheim sind in der Not gleich ganz viele Chancen entstanden: für die Erzieherinnen, für die Kinder und für ihre Familien.

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Weil es eine echte Vernissage wegen der Pandemie nicht geben konnte, entwickelten die Vorschul-Erzieherinnen die „Kunstausstellung to go“. Der Hintergrund: Jahr für Jahr werden die Vorschulkinder in der Kita Hargesheim zu echten kleinen Künstlern. Unter einem bestimmten Arbeitstitel darf sich der Nachwuchs dann an Staffelei und Farbe heran trauen. Am Ende konnten dann immer Eltern und Verwandte bei einer Ausstellung das Meisterwerk bewundern. Das ging in diesem Jahr nicht. Doch Not macht erfinderisch: „Ein Familienporträt malen“ lautete die Aufgabe dieses Mal. 26 Vorschulinder brachten zu diesem Zweck ein Familienfoto mit. „Das hat sehr gut geklappt. Wir haben dabei geholfen, die Umrisse zu zeichnen, damit die Proportionen stimmen“, berichtet das Vorschulteam.

Dabei bereitete in diesem Jahr nicht nur die Abschlusspräsentation Schwierigkeiten, auch die Schaffensphase selbst war nicht ganz einfach. Wegen des Lockdowns und des ausgedünnten Betriebs in der Kita seien Kinder selten oder gar nicht in die Einrichtung gekommen. Zudem hätten die Arbeit mit den Farben und der Umgang mit dem Pinsel noch vertieft werden müssen. Eine Übung, die sonst bereits bei den sogenannten Fröschen, einer Art Vorvorschule, stattfänden. Doch auch diese Gruppierung, die bereits den Einschulungsjahrgang zusammenschweißen soll, konnte sich im vorausgegangenen Kindergarten-Jahr kaum treffen. Am Ende brauchten die Vorschulkinder über drei Monate, um ihre Kunstwerke fertigzustellen. Wie in jedem Jahr mussten Hilkene und Gagliano auch dieses Mal staunen, wie sehr die Kinder an Selbstbewusstsein gewinnen konnten während der Arbeitsphase. Anfangs hätten viele Kinder Zweifel an sich, am Ende seien sie dann alle stolz auf ihr Werk. Um eben jenes am Ende auch den Eltern und Großeltern präsentieren zu können, brauchte es in diesem Jahr eine besondere Form der Präsentation. Während der gesamten Schaffensphase filmten die Vorschulerzieherinnen Stephanie Gagliano und Daniela Hilkene ihre Schützlinge und machten Fotos sowie Audioaufnahmen. Zum Ende hin entstand dadurch eine ausführliche Präsentation mit musikalischer Untermalung, tollen Eindrücken und süßen Momentaufnahmen der kleinen Maler und Malerinnen. Wenn die Kinder am Ende neben den farbenfrohen Abbildern ihrer Familie stehen, dann bekommt man als Zuschauer Gänsehaut.

Für das Vorschulteam bedeute diese Form der Präsentation auch Fortbildung der eigenen Fähigkeiten: Plötzlich galt es, Filme zusammen zu schneiden und musikalisch zu untermalen, sich mit den entsprechenden Medien und auch dem rechtlichen Rahmen zu befassen. „Das war auch für uns ganz neu“, betonten beide. Der fertige Film wurde den Eltern auf einen mitgebrachten USB-Stick aufgespielt, dazu bastelten und befüllten die Vorschulkinder Popcorntüten: Schon waren die Familien gerüstet fürs heimische Kinovergnügen. Schlussendlich profitieren auch die: Durch die ausführliche Dokumentation erhielten die Eltern in diesem Jahr einen viel tiefergehenden Einblick in die künstlerische Arbeit während des Projekts. Außerdem kann die Präsentation immer wieder angeschaut werden, was die Kinder auch gerne mal in der Kita machen. Nun sind sie nicht nur echte Künstler, sondern auch noch Teil eines echten Films.