Kirche an der Seite der Schwachen – Kirchenkreis An Nahe und Glan war auf der Landessynode stark vertreten

Der Kirchenkreis An Nahe und Glan war auf der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland stark vertreten. Von links: Peter Trollhan, Marion Unger, Denis Alt, Sabine Richter, Silke Metzner und Jürgen Deveaux. Im Hintergrund: Präses Manfred Rekowski (rechts) und Finanzdezernent Bernd Baucks.
Der Kirchenkreis An Nahe und Glan war auf der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland stark vertreten. Von links: Peter Trollhan, Marion Unger, Denis Alt, Sabine Richter, Silke Metzner und Jürgen Deveaux. Im Hintergrund: Präses Manfred Rekowski (rechts) und Finanzdezernent Bernd Baucks. Foto: Kirchenkreis

Kreis Bad Kreuznach/Bad Neuenahr. Eine starke Delegation vertrat den Kirchenkreis An Nahe und Glan auf der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) in Bad Neuenahr.

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Im Mittelpunkt der fünftägigen Beratungen des obersten Leitungsgremiums der rheinischen Kirche stand das Thema Diakonie. Neben Superintendentin Astrid Peekhaus (Gebroth) nahmen Silke Metzner (Norheim), Pfarrerin Mary Sabine Richter (Ippenschied), Dr. Jürgen Deveaux (Kirn) und Dr. Denis Alt (Bad Sobernheim), daran teil. Pfarrer Christoph Hüther (Waldalgesheim) und Pastor Peter Trollhan (Roxheim) waren als Mitglieder der Pfarrvertretung beziehungsweise des Rheinischen Konvents ergänzende pastorale Dienste beteiligt und Marion Unger als nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung.

„Kirche macht sich stark für die Schwachen und Schutzbedürftigen“, fasste Superintendentin Peekhaus ihre Eindrücke zusammen. Sie betonte: “Der Beschlüsse zur Kindergrundsicherung, das Gesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt sowie das Eintreten für die Seenotrettung von Flüchtlingen zeigen, dass die Kirche an der Seite der Hilfsbedürftigen steht und ihrem diakonischen Auftrag treu bleibt.“ Die klare Positionierung der EKiR zur Kindergrundsicherung habe ihn besonders gefreut, fügte Denis Alt hinzu. Es gehe darum, die finanziellen Leistungen des Staates so auszurichten, dass ein wirksamer Schutz vor Kinderarmut in unserem eigentlich reichen Land entsteht. Alt, der als berufener Vertreter zum ersten Mal an der Synode teilnahm, unterstrich: „Von der Kirche erwarte ich, dass sie sich zu diesen und anderen gesellschaftlich relevanten Fragen klar äußert. Genau das ist auf der Landessynode geschehen.“

In allen Andachten und geistlichen Unterbrechungen spiegelte sich das Thema Diakonie wider. So gestaltete Ruth Reusch, Pfarrerin in der kreuznacher diakonie, eine Andacht zum Thema Demenz und Pfarrer Christian Schucht, Theologischer Vorstand der Stiftung, leitete eine Arbeitsgruppe. Mit ihrem Querschnittsthema habe die Synode die Breite diakonischen Handelns von Kirche gezeigt, meinte Pfarrerin Sabine Richter. “Von der Hausaufgabenhilfe bis hin zu den Angeboten zum Leben im Alter in den Gemeinden, Beratungsstellen und großen Einrichtungen engagiert sich Kirche diakonisch“, legte sie dar.

Auf der Tagesordnung der Synode standen zudem Beschlüsse, die Impulse aus der Jugendsynode fassbar machten. Silke Metzner begrüßte ein Eckpunktepapier zur gesetzlichen Umsetzung von Jugendpartizipation in kirchlichen Gremien. So soll die Berufung von Jugendlichen in die Presbyterien für eine begrenzte Zeitspanne ein niedrigschwelliges Angebt eröffnen, von dem junge Leute und Gemeinden profitieren können. „Eine Kultur des Sprechens mit der statt über die junge Generation, das Zutrauen von Verantwortung und Mitgestaltung vor Ort ist von der Landeskirche unbedingt gewollt“, sagte sie.

Christoph Hüther, stellvertretender Vorsitzender der Pfarrvertretung, begrüßt die von der Synode beschlossene deutliche Erhöhung der Vikarsbesoldung. “Dies ist ein angemessenes Zeichen der Wertschätzung für den theologischen Nachwuchs“, erklärte Hüther. Starken Beifall erhielt Jürgen Deveaux für seine verständliche Darstellung einer veränderten Finanzsystematik. Eine neue Umlage in Höhe von 21 Prozent des Kirchensteueraufkommens, die von den Gemeinden an die Landeskirche gezahlt wird, fasst drei bisherige Umlagen zusammen. „Die Einführung einer rein prozentualen Umlage soll dazu beitragen, den finanziellen Gestaltungsspielraum der Kirchengemeinden zu sichern“, erläuterte Deveaux.

“Offen für Kontakte und neue Gesichter“, zeigte sich Peter Trollhan, der erstmals an der Synode teilnahm. Er bescheinigte dem Gremium eine konzentrierte Beratung und gute Stimmung trotz vielfältiger Kritik an der Kirchenleitung wegen des Verlaufs der Einführung einer neuen Software.

Bericht von: Marion Unger