Bad Kreuznach

Handwerk spricht Gesellen frei

Die Loge im Haus des Gastes war bis auf den letzten Platz besetzt. Alle 147 neue Handwerksgesellen und –gesellinnen, die ihre Prüfung im Winter und Sommer 2018 bestanden hatten, waren zwar nicht gekommen, aber die jungen Männer und Frauen, die bei der offiziellen Freisprechungsfeier ihre Gesellenbriefe bekamen, hatten ihre Familien und Freunde mitgebracht. Applaus bekamen sie auch von ihren Ausbildern, Prüfern und Lehrern.
Die Loge im Haus des Gastes war bis auf den letzten Platz besetzt. Alle 147 neue Handwerksgesellen und –gesellinnen, die ihre Prüfung im Winter und Sommer 2018 bestanden hatten, waren zwar nicht gekommen, aber die jungen Männer und Frauen, die bei der offiziellen Freisprechungsfeier ihre Gesellenbriefe bekamen, hatten ihre Familien und Freunde mitgebracht. Applaus bekamen sie auch von ihren Ausbildern, Prüfern und Lehrern. Foto: Veranstalter

Nachwuchs in zehn Handwerksberufen hat gute Zukunftschancen – duale Ausbildung ist Erfolgsmodell.

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Mit Freunden, Familien, Ausbildern und Prüfern konnten die 147 neuen Handwerksgesellen und – gesellinnen ihren erfolgreichen Ausbildungsabschluss im Haus des Gastes in Bad Kreuznach feiern: Auf der offiziellen „Freisprechung“ konnten sie ihre Gesellenbriefe in Empfang nehmen: Sie haben in ihrer Lehrzeit nicht nur viel gelernt – „Sie können auch alle was!“ lobte Kreishandwerksmeister Alfred Wenz.

Die Loge im Haus des Gastes war bis auf den letzten Platz besetzt. Alle 147 neue Handwerksgesellen und –gesellinnen, die ihre Prüfung im Winter und Sommer 2018 bestanden hatten, waren zwar nicht gekommen, aber die jungen Männer und Frauen, die bei der offiziellen Freisprechungsfeier ihre Gesellenbriefe bekamen, hatten ihre Familien und Freunde mitgebracht. Applaus bekamen sie auch von ihren Ausbildern, Prüfern und Lehrern.

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Obermeister Reimund Schmidt und Kreishandwerksmeister Alfred Wenz gratulierten zusammen mit dem Bad Kreuznacher Beigeordneten Markus Schlosser den neuen Fleischern zu ihren Gesellenbriefen. Jannik Hammen hatte als absoluter Jahrgangsbester aller Gewerke seine Prüfung mit einer glatten Eins abgeschlossen.

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Mit Obermeister Matthias Dietz, Fachlehrer Karsten Grote und Vorsitzender Peter Lewisch vom Prüfungsausschuss freuten sich auch die Ausbilder in den Friseurbetrieben über ihre neuen, jetzt qualifizierten Fachkräfte im Friseurhandwerk.

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24 Lehrlinge haben ihre Prüfung zum qualifizierten Kfz-Mechatroniker bestanden. Darauf ist auch Vorsitzender Jeffrey Kilian vom Prüfungsausschuss (links) zu Recht stolz. Autos faszinieren allerdings nicht nur junge Männer: Kfz-Mechatronikerinnen sind gar nicht mehr so selten. Für technikaffine junge Menschen ist dieser Handwerksberuf immer noch ein gefragter Trendberuf.

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Die Lehrlinge im anspruchsvollen Handwerksberuf Land- und Baumaschinenmechatroniker kommen aus Betrieben aus dem gesamten Kammerbezirk vom Westerwald bis Birkenfeld. Alle lernen im Blockunterricht in der Bad Kreuznacher Berufsschule und hatten sich zur Freisprechungsfeier auch in Bad Kreuznach eingefunden. Obermeister Bernhard Maas und Fachlehrer Christoph Collet freuten sich über ihre „starken Typen“, die auch über große Entfernungen ein Klassen-Netzwerk aufgebaut hatten.

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Neue Maler und Lackierer kann das Handwerk gut gebrauchen, denn die Betriebe haben zurzeit volle Auftragsbücher. Obermeister Norbert Theis, Fachlehrer Peter Giloy und Timo Franzmann, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, gratulierten den neuen Gesellen, die zu 100 Prozent ihre Prüfung bestanden haben!

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Die Bauwirtschaft boomt und gute Maurergesellen sind auf der Baustelle gesuchte Fachkräfte. „Wir könnten noch mehr gebrauchen“, animierte Kreishandwerksmeister Alfred Wenz bei der Freisprechung im Bad Kreuznacher Haus des Gastes. Zusammen mit dem städtischen Beigeordneten Markus Schlosser, der auch die Festrede hielt, gratulierte der den jungen Leuten zu ihren guten Berufschancen.

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Die neuen Metaller sind zwar nicht alle „Heavy Metal“-Fans, aber sie sind auf jeden Fall alles „Iron-Männer“, bestätigten Obermeister Reinhold Lorenz und Fachlehrer Jörg Fritsch von der Bad Kreuznacher Berufsschule TGHS auf der Freisprechungsfeier in Bad Kreuznach. Auf Ausbildungsmessen in Bad Kreuznach und Simmern sind die Metaller immer ein „Magnet“ für Jugendliche auf der Suche nach einem spannenden, zukunftsweisenden Handwerksberuf.

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Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind die Energie-Experten unter den Handwerkern. Die Ausbildung ist anspruchsvoll, die Unterstützung und Prüfungsvorbereitung durch die Innung wird von motivierten Ausbildern getragen und ist im Land beispielhaft. Fast 90 Prozent der Lehrlinge haben ihre Gesellenprüfung bestanden. Und sind auf dem besten Weg in eine gute berufliche Zukunft: Mit der Meisterprüfung können die Techniker einen Betrieb leiten oder einen eigenen Handwerksbetrieb gründen. Viele Betriebe suchen in den nächsten Jahren qualifizierte Nachfolger. Obermeister Simon Henkel und Fachlehrer Christoph Köhler von der BBS Kirn gratulierten.

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Schade, dass die Tischler ihre schönen Gesellenstücke zur Freisprechung nicht mitbringen konnten. Damit zeigen sie nämlich am besten, was sie in ihrer Lehrzeit gelernt haben und was sie als Tischlergesellen können. „Handwerkskunst kommt von Können“. Vorstandsmitglied der Tischler-Innung Christian Lüttger und Fachlehrer Markus Berger, BBS TGHS Bad Kreuznach, gratulierten zu den guten Abschlüssen.

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Nicht alle neuen Gesellen waren zur Freisprechungsfeier in die Loge gekommen: Die insgesamt 147 Lehrlinge, die ihre Gesellenprüfung Anfang des Jahres oder im vergangenen Monat bestanden hatten, haben als qualifizierte Fachkräfte viel zu tun und hatten nicht alle Zeit, ihren Abschluss zu feiern. Dafür hatten die neuen Gesellen und Gesellinnen, die ihre Gesellenbriefe auf der Bühne in Empfang nahmen, ihre Familien und Freunde mitgebracht. Ausbilder ihrer Betriebe und ehrenamtliche Prüfer aus den Handwerksinnungen gratulierten auch und zeigten deutlich die Wertschätzung der „Handwerksfamilie“ für ihren beruflichen Nachwuchs.

„Handwerk hat Zukunft, weil ohne Handwerker nichts geht“, bestätigte Kreishandwerksmeister Alfred Wenz im Gespräch beim anschließenden „Netzwerken“ die guten Berufschancen der neuen Gesellen. Viele der sogenannten Büroberufe werden der Digitalisierung zum Opfer fallen, meint er. Aber ohne Anlagenmechaniker funktioniert die Heizung nicht, ohne Maurer wird kein Haus gebaut, ohne Metaller kein Geländer. Ohne Maler und Lackierer sehen die Häuser alt aus, ohne Elektroniker gibt es keinen Strom, ohne Kfz-Mechatroniker und Land- und Baumaschinenmechatroniker bleiben die Räder stehen, ohne Metzger oder Bäcker kann man kein handwerklich hergestelltes Wurstbrot machen – „und ohne Friseure sehen wir alle nicht ganz so gut aus“.

In den Winterprüfungen 2017/2018 sind in Bad Kreuznach 105 Lehrlinge in neun Handwerksberufen geprüft worden. Davon haben 89 – also 85 Prozent – ihre Prüfung bestanden. An den Sommerprüfungen haben in zehn Berufen 68 Lehrlinge teilgenommen und 58 bestanden, was auch einer Erfolgsquote von 85 Prozent entspricht. Bestanden haben insgesamt 26 Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, zwölf Elektroniker, ein Bäcker, zwei Fleischer, elf Friseurinnen, 24 Kfz-Mechatroniker, 23 Land- und Baumaschinenmechatroniker, sieben Maurer, 13 Maler und Lackierer, 15 Metallbauer und 13 TischlerInnen.

Während viele Studenten im anonymen Uni-Betrieb auf sich alleine gestellt sind, ziehen im Handwerk alle an einem Strang. „Hier arbeiten alle am Erfolg der Ausbildung mit“, bekräftigte Wirtschaftsförderer Markus Schlosser, der als Beigeordneter der Stadt Bad Kreuznach die Festrede hielt. Berufsschullehrer, ehrenamtliche Prüfer der Innungen und betriebliche Ausbilder bilden die jungen Lehrlinge zu qualifizierten Fachkräften im Handwerk aus. „Das duale Ausbildungssystem funktioniert in der Handwerksfamilie“, fasste Schlosser zusammen. Er hoffte, dass die qualifizierten Gesellen auch als Bürger ihre Stadt, ihren Kreis und ihre Region stärken und weiter entwickeln helfen: „Bleiben Sie hier als handwerkliche Kompetenz vor Ort!“