Roxheim

Gerd Kannegieser zu Gast in Roxheim

Foto: privat

Nach langer Zeit ohne Auftritte war ihm die Freude anzumerken, wieder vor Publikum in der Vinothek Heil in Roxheim aufzutreten.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Und so sprudelte er los, der Gerd Kannegieser, der auf Einladung des SPD-Ortsvereins bereits zum sechsten Male in Roxheim gastierte, diesmal mit dem neuen Programm „Sendeschluss“. Es sind die oftmals stark überzeichneten Alltagsbeobachtungen, die der Pfälzer Kabarettist aufs Korn nimmt. Und dabei ist nichts und niemand vor ihm sicher…

Legaler Betrug ist für ihn, wenn im Supermarkt dauernd umgeräumt wird, er nix mehr findet und deshalb mit Dingen nach Hause kommt, die eigentlich nicht benötigt werden. Zumal er sich nur drei Dinge merken kann, und die oftmals bereits im Eingangsbereich bei Fleischkäsweck und Bier vergisst. Auch die Tücken der Technik ist vor ihm nicht sicher. Ob es der Flaschenautomat oder die „Kärtchenkasse“ ist, alle bekommen ihr Fett weg. Ja, und die Frauen, da hat er ein besonderes Faible, hat er doch ein Betriebshandbuch zu Hause steht zwar Maier Lexikon drauf, ist aber im Haushalt Kannegieser gelandet. Für ihn sind Frauenhandtaschen „drei Zimmer, Küche, Bad“ und die frauliche Sprachbegabung sieht er schon in der Kindheit früh gestartet. Beim Einkaufen von den angeblich so gesunden Vollkornbratlingen für den Sohn ist er skeptisch, denn Vollkorn bedeutet für ihn am Tag danach meistens Kopfweh worauf sich folgern lässt, dass die Dinger ja so gesund nicht sein können. In der Katzenfutterabteilung fehlt ihm beim Futter mit Leber, Rind, Hähnchen und sonst noch was das Futter mit Maus. Ja und ein Buch über alte Kulturen hat oftmals nichts mit vergammeltem Joghurt zu tun.

Er ist ein Meister der kleinen und großen „Karos“ des Lebens, der mit seinen Stammtischfiguren, dem Rinow Walter, Köhler Hermann und anderen „auftritt“ und im Laufe der Zeit seine Fangemeinde gefunden hat. Und auch in diesem Jahr gingen drei Stunden Programm vorbei wie im Flug. Die Lösung des Lebens liegt für ihn oftmals hinter dem gedanklichen Horizont und so „verzählt“ er von den 60er, wo es nur zwei Fernsehprogramme gab und man spätestens um neun in der Kneipe beim Bier sitzen konnte, weil nix kam, wobei man heute bei 250 Programmen erst am frühen Morgen alle durchgezappt hat. Es gelingt ihm immer wieder, dass „Kopfkino“ der Zuhörer anzuwerfen und selbst das „Weiße Rauschen“ nach dem Sendeschluss hatte für ihn in früherer Zeit immer noch Einschaltquoten von 40 Prozent. Wie sagte ein Zuhörer so treffend: „…die heutigen Strapazen der Lachmuskeln reichen für ein ganzes Jahr!“