Rüdesheimer

Ganztagesausbildung der Feuerwehreinheit Rüdesheim

Foto: FFW Rüdesheim

Energieversorger schult Rüdesheimer Stützpunktfeuerwehr im richtigen Verhalten bei Einsätzen in elektrischen Anlagen der Verbandsgemeinde Rüdesheim.

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Einsatz für die Rüdesheimer Feuerwehr: Gegen halb acht wurden die Aktiven mit der Alarmdepesche „Brennt Trafostation!“ in die Einsatzuniform gerufen. Als die Einsatzkräfte kurz darauf an der Einsatzstelle in der Rüdesheimer Lohrstraße eintrafen, drang Rauch aus dem Flachdach des Trafogebäudes. Mittlerweile war in Rüdesheim und den umliegenden Gemeinden der Strom ausgefallen. Während Mitarbeiter des zuständigen Energieversorgungsunternehmens das betroffene Trafohaus vom Stromnetz trennten, bereiteten die Feuerwehrleute um Einsatzleiter Martin Barth die Brandbekämpfung vor. Nachdem der Strom abgeschaltet war, kontrollierte die Feuerwehr das Gebäudeinnere mit der Wärmebildkamera. Dabei konnte eine starke Wärmequelle im Bereich des Kondensatorschrankes festgestellt werden. Ein Atemschutztrupp der Feuerwehr öffnete den Schrank und löschte die Flammen mit zwei Kohlendioxid-Feuerlöschern. Nach einer weiteren Kontrolle mit der Wärmebildkamera konnte die Einsatzstelle an den Betreiber der Trafostation übergeben werden. Während der Stromausfall den Mitarbeitern der umliegenden Supermärkte und Discounter mit ihren Tiefkühltruhen einige Schweißperlen auf die Stirn treiben ließ, erschien der Einsatz für die Feuerwehrleute eher weniger dramatisch. Und trotzdem hielt dieser Einsatz, wie übrigens jedes Brandereignis in elektrischen Anlagen auch, einige Besonderheiten bereit, denen nur mit dem notwendigen Wissen richtig und gefahrlos begegnet werden kann.

Foto: FFW Rüdesheim

Bereits im Herbst 2017 veranstaltete die Feuerwehr Rüdesheim gemeinsam mit Firma Westnetz, die als Tochter der Innogy-Gruppe für die Energieversorgung mit Elektrizität und Gas der 2800 Einwohner zuständig ist, eine ganztätige Ausbildung zum Thema „Verhalten bei unkontrolliertem Austritt von Erdgas und Löschen von Gasbränden“. In diesem Jahr hatten Wehrführer Martin Barth und sein Stellvertreter Rouven Ginz den Focus einer ganztägigen Schulungsveranstaltung für ihre Kameraden auf den Bereich „Verhalten bei Bränden in elektrischen Anlagen“ gelegt. Und auch dieses Mal hatte Westnetz gerne ihre Unterstützung bei der Durchführung der Ausbildung zugesagt. Am vergangenen Samstag referierten die Westnetz-Mitarbeiter Siegfried Meyer, zuständig im Bereich „Netzbetrieb“ für den Bereich Rhein-Nahe-Hunsrück, und Bernd Gumm, Spezialist für die Primärtechnik im Anlagenbereich Rhein-Nahe, in einer interessanten und sehr anschaulichen Ausbildungsveranstaltung vor den 23 Teilnehmern über die richtige Vorgehensweise bei Bränden im Bereich elektrischer Anlagen. Die Mannschaft um Wehrführer Martin Barth zog folgendes Fazit der Ganztagesausbildung: Bei aller Eile hat der Eigenschutz bei Einsätzen in elektrischen Anlagen absoluten Vorrang, damit das Leben der Einsatzkräfte nicht gefährdet wird. Bernd Gumm und Siegfried Meyer verstärkten diese These eindrücklich damit, dass ein Betreten elektrischer Anlagen erst dann erfolgen darf, wenn die Mitarbeiter des Energieversorgers am Einsatzort eingetroffen sind.