Hargesheim

Erasmus+ Schulprojekt an der Alfred-Delp-Schule (ADS) Hargesheim

Das Foto zeigt die verantwortlichen Lehrer um Direktorin Monika Hay (Fünfte von links) und
Mainzer-Studienstufe-Leiter Bernd Schumacher (rechts daneben) sowie Experte Gottfried Kneib
(kniend) vor der sogenannten Dreifaltigkeits-Eiche auf dem Disibodenberg.
Das Foto zeigt die verantwortlichen Lehrer um Direktorin Monika Hay (Fünfte von links) und Mainzer-Studienstufe-Leiter Bernd Schumacher (rechts daneben) sowie Experte Gottfried Kneib (kniend) vor der sogenannten Dreifaltigkeits-Eiche auf dem Disibodenberg. Foto: privat

„Dieses Projekt ist quasi einzigartig. Eines mit Leuchtturmcharakter!“

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Gemeint ist das von 'Erasmus+ Schulbildung. Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich' ausgerufene und an der Alfred-Delp-Schule seit dem vergangenen Jahr fest verankerte Vorhaben, sich des Artensterbens bewusst zu werden, seine Ursachen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die sowohl in Rumänien als dem Partnerland als eben auch in der näheren Umgebung Hargesheims intensive Auseinandersetzung finden.

Diejenige, die diese Aussage tätigte, ist keine Geringere als Dr. Susanne Brüggemann, ihres Zeichens regionale Fachberatung beim pädagogischen Austauschdienst (Erasmus+). Dabei bezog sie sich auf den jüngsten Besuch der Kollegen des Samuel-von-Brukenthal-Gymnasiums in Hermannstadt/Sibiu unter Leitung ihrer Direktorin Monika Hay in Hargesheim. Was sie dort erwartete, war ein hochinteressantes und ausgesprochen abwechslungsreiches Programm, das neben informativen Exkursionen ins Nahebergland, auf den Disibodenberg und den Rotenfels eben auch einen grandiosen Vortrag Dr. Axel Schmidts von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz zur „Insektenvielfalt“ eben dort vorsah.

Es gesellten sich im weiteren Verlauf der gemeinsam verbrachten Woche eine Kurztagung zum Thema „Fluginsekten in Kulturlandschaften und ihre Erfassung über DNA-Metabarcoding“ im Bonner Museum König hinzu, ein absoluter Glanzpunkt, eine Einführung in den Umgang mit Geographischen Informationssystemen (GIS) und konkrete Übungen zur Kulturlandschaftskartierung hiermit sowie eine Stadtexkursion in Mainz. „Alle beteiligten Lehrkräfte müssen so informiert werden, dass sie den aktiven Forschungsstand kennen. Durch eine solide inhaltliche Vorbereitung auf universitärem Niveau kann das Projekt eine gute inhaltliche Qualität erreichen“, meinte denn auch der verantwortlich zeichnende Mainzer-Studienstufen- (MSS) Leiter Bernd Schumacher. Zehn Lehrkräfte und 40 junge Menschen auf beiden Seiten beschäftigen sich in den kommenden zwei Jahren mit dieser Problematik und allen darüber hinaus aufkeimenden Fragestellungen.

Wenn denn im Mai auch die rumänischen Schüler zu Gast sein werden, wird die erste Zielsetzung darin bestehen, „die Insektenfauna“ zu erfassen. Wie steht es um den Zustand der Kulturlandschaft? Landnutzung mittels GIS, die Verwendung von Insektiziden (vor allem Neonicotinoide), Lichtverschmutzung sowie Klimawandel anhand von konkreten Klimadaten stehen auf dem Tableau der gemeinsamen Arbeit. „Es ist eine unserer Aufgaben, die Insekten für nachfolgende Generationen zu erhalten und dies nicht nur, weil diese Wesen wertvolle ökologische und ökonomische Dienste leisten. Bestäubung, Schädlingsbekämpfung, Förderung von Nährstoffkreisläufen innerhalb von Ökosystemen, all das liegt in der Hand der Insekten“, weiß Schumacher zu berichten.

Dieses ausgezeichnete Forschungsprojekt signalisiert einen Beginn gemeinsamer Aktionen im Rahmen des wissenschaftlichen Austauschs, gleichzeitig legt es einen besonderen Akzent auf interkulturelle Begegnungen. Direktorin Monika Hay und ihre Kollegen zeigten sich denn auch beeindruckt von den vielfältigen „Anregungen eines überaus gut organisierten Koordinatorentreffens mit viel fachlichem Input, der Begeisterung der Referenten für ein Thema, das in Rumänien noch nicht im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen ist, und den sehr fachkundigen Führungen durch die Landschaft des Naheberglandes.“ Auf „eine vertrauensbasierte Zusammenarbeit während der Projektdauer, die fachliche Unterstützung der deutschen Kollegen, um unsere Schüler für das Insektensterben zu sensibilisieren und die eigenen interkulturellen Erfahrungen sowie die unserer Schüler“ freuen sie sich.