Bad Kreuznach

Die Frauen der AsF wollen raus aus der Corona-Starre

Das Foto zeigt Daniela Bartkus-Börder, Helga Baumann, Christa Schneider, Maria Humger, Annette
Bauer und Cäcilia Brantzen.
Das Foto zeigt Daniela Bartkus-Börder, Helga Baumann, Christa Schneider, Maria Humger, Annette Bauer und Cäcilia Brantzen. Foto: AsF

Ein lauer Sommerabend im Oranienpark bildete den Rahmen für das Wiederaufnehmen der face-to-face-Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Stadt und Kreis Bad Kreuznach.

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Ein schon lange angedachtes Treffen mit Helga Baumann, der ehemaligen Kulturdezernentin der Stadt und einem Urgestein der Frauenarbeit, kam endlich zustande. Helga Baumann erwies sich als wandelnde Chronistin der Kreuznacher Politszene und als unermüdliche Kämpferin für die Anliegen des Frauenhauses. In wunderbarem Plauderton berichtete sie über die Gründungsgeschichte und die wesentlichen Etappen des Frauenhauses. So schilderte sie beispielsweise das kämpferische Engagement der „Lila-Latzhosen-Frauen“, sehr junge, unabhängige und alternative Powerfrauen, die politisch geschickt agierend und über die Parteigrenzen arbeitend, es erreichten, dass 1990 das erste Frauenhaus in Bad Kreuznach eröffnet werden konnte. Dieser parteiübergreifende Ansatz ist auch für die Aktiven der AsF wichtig, wenn es darum geht, frauenspezifische Themen aufzugreifen und Kreuznacher Frauen Aktionen und Veranstaltungen anzubieten.

Helga Baumann berichtete auf Nachfrage von der Finanzierungslage, die trotz öffentlicher Zuwendungen von Jahr zu Jahr eine Herausforderung darstellt. Insbesondere gilt es die Kosten für das professionelle Team zu decken, das sich nicht nur um die aktuelle Betreuung der Frauen und Kinder kümmert, sondern auch eine Fachberatungs- und Interventionsstelle umfasst. Prävention und fortlaufende Unterstützung und „Nachbetreuung“ werden vom Team geleistet.

Helga Baumann erklärt, dass all dies nach wie vor nur durch die begleitende Arbeit und Unterstützung des Fördervereins für das Kreuznacher Frauenhaus zu finanzieren sei. Manchmal gehe es darum, ganz konkrete Hilfsmittel zu beschaffen, seien es Schulranzen oder Kindersitze. Beim Frauenhaus gehe es nicht nur um ein Schutz- und Entwicklungsangebot für Frauen, sondern ebenso für deren Kinder, die häufig ebenso unter häuslicher Gewalt leiden.

Die leidenschaftlichen Ausführungen zeigten unmittelbare Wirkung, denn spontan entwickelten die anwesenden AsF-Frauen die Idee eines Benefizkonzertes, wenn möglich noch im September. Geplant ist ein Openair-Picknick-Konzert als kleines familienfreundliches, aber auch coronakonformes Event in einer Zeit, in der die meisten Menschen wegen der vielen Veranstaltungsabsagen sich nach kulturellen Veranstaltungen sehnen.