Bad Kreuznach

Besinnungstage stärkten den Alltag

Foto: Dekanat Bad Kreuznach

„Grenzgängerin!“ – Die Bibel-Film-Musik-Tage standen ganz im Zeichen des Jubiläums des Frauenwahlrechts.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Die diesjährigen Bibel-Film-Musik-Tage des Dekanats Bad Kreuznach im ehemaligen Kloster Sankt Thomas/ Eifel standen unter dem Motto „Grenzgängerin!“. 16 Frauen folgten der Einladung von Gemeindereferentin Kerstin Mikolajewski und Pastoralreferentin Judith Schwickerath.

Die Bibel-Film-Musik-Tage standen ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts in Deutschland: Am 12. November 1918 beschloss der Rat der Volksbeauftragten die volle Beteiligung von Frauen am politischen Leben. Im Januar 1919 konnten Frauen dann erstmals von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und wählen und gewählt werden. Im Zentrum der gemeinsamen Besinnungstage stand der schweizerische Film „Die göttliche Ordnung“. Der Spielfilm erzählt vom Kampf um die Einführung des Frauenstimmrechts und der Gleichberechtigung in den 1970er Jahren in der Schweiz – und wie die vermeintlich „göttliche Ordnung“ dann durcheinander gerät, indem die Frauen protestieren, streiken und schließlich das Wahlrecht erkämpfen.

Die gemeinsamen Besinnungstage waren geprägt von Filmgesprächen, Morgen- und Abendmeditationen, Musik, persönlicher Freizeit und dem Austausch in der Gruppe. Anhand des Spielfilms überlegten die Frauen, wo und in welchen Situationen sie selbst zu Grenzgängerinnen werden und suchten nach ihren persönlichen Antworten auf die Grundfragen: Was ist mir wichtig? Wofür trete ich ein? Wer oder was bestärkt und ermutigt mich in meinem Eintreten für mir wichtige Anliegen? Wo bin ich dabei auch schon über mich selbst hinausgewachsen? Der Blick auf die biblischen Prophetinnen Miriam und Maria ermutigte die Frauen zudem, sich ihrer Einzigartigkeit und ihrer eigenen Stärken (neu) bewusst zu werden und diese einzusetzen. Bildhaften Ausdruck fand dies anschließend in einem Fotoshooting im Garten von Sankt Thomas, begleitet von Gloria Gaynors Lied „I am what I am“ („Ich bin, was ich bin“). Die gemeinsamen Tage mündeten schließlich in einen Gottesdienst, in dem die Frauen bewusst innehielten, um für die gemeinsamen Tage zu danken und danach gestärkt und ermutigt in ihren Alltag zurückkehrten.

Am Ende waren sich die Teilnehmerinnen in einem einig: Seit der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland ist zwar schon viel passiert, aber für eine wirkliche Gleichberechtigung der Frauen braucht es weiterhin Tag für Tag den Einsatz mutiger Frauen.