Kreis Bad Kreuznach

Bei „Heavy Metal“ mitspielen: Karriere im Metallhandwerk

„Iron Men“ suchen Berufsnachwuchs auf Ausbildungsmessen für spannende Arbeit, die Spaß macht.

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Wer bei „Heavy Metal“ mitspielen will, muss was können. „Bei uns spielt die Musik“, ermuntert Obermeister Reinhold Lorenz junge Menschen, eine spannende, lohnende berufliche Zukunft im Metallhandwerk zu finden. Zurzeit sind 52 Lehrlinge auf dem besten Weg, als „Iron Men“ im Kreis Bad Kreuznach eine gute Berufskarriere als Metallbauer, Metallgestalter und Feinwerkmechaniker zu machen.

Die 47 Mitgliedsbetriebe der Metallhandwerks-Innung im Kreis können nämlich noch ein paar motivierte Azubis gebrauchen, gibt Obermeister Lorenz auf der Jahresversammlung seiner Innung zu. „Richtig Karriere machen kann man nicht nur in großen Industrieunternehmen, sondern gerade und vor allem im Handwerk“, betont er. Denn in den mittelständischen Handwerksbetrieben sitzen die „Kümmerer“, die mit Eltern und Fachlehrern in der Berufsschule die Azubis in ihrer Ausbildung begleiten. Die oft familiäre Umgebung, die abwechslungsreiche Arbeit, der Kontakt zum Kunden gibt auch jungen Menschen eine Berufschance, die sich sonst vielleicht etwas schwer tun.

Die Vorbildung und die Einstellung der Lehrlinge seien nicht immer optimal, bedauert Obermeister Lorenz: „Manche können noch nicht mal richtig schreiben und rechnen, wenn sie von der Schule kommen.“ Anderen fehle Arbeitswille und Motivation, stimmt auch Vorsitzender Stefan Schuhriemen vom Gesellenprüfungsausschuss zu. Hier seien die Ausbilder in den Betrieben gefordert, auch mal die Berichtshefte strenger zu kontrollieren. Und mehr darauf zu achten, dass die beruflichen Handfertigkeiten trainiert werden. Lorenz: „Viel wird mit der Flex gemacht, aber die Jungs müssen auch mit der Hand akkurat feilen können.“ Wer sich als Ausbilder um seinen Lehrling persönlich kümmert, meint Lorenz, der bekommt auch einen guten Gesellen.

„Aber erstmal einen guten Azubi finden“, meinten einige Innungsmitglieder auf Lehrlingssuche. Da empfiehlt der Obermeister die Ausbildungsmessen im Kreisgebiet. Den ersten Einblick in die Metall-Berufe bekommen viele junge Leute nämlich dort. Und bei spannender Präsentation und persönlichen Gesprächen habe er immer eine ganze Reihe von Praktikanten gefunden. Das Metallhandwerk habe sich mit seiner auffälligen Amboss-Theke in diesem Jahr nicht nur auf der Ausbildungsmesse der Alfred-Delp-Schule präsentiert, sondern auch in der Jakob-Kiefer-Halle und im neuen Haus des Handwerks bei der Nacht der Ausbildung. „Dort habe ich meinen neuen Azubi gefunden“, berichtet Lorenz. Auch beim Firmenlauf machten die Metaller wieder eine gute Figur: Diesmal liefen fünfzig flotte Schweißer mit.

Wer Lehrlinge sucht und erfahrene Fachkräfte behalten will, muss sich was einfallen lassen, stimmte Gastreferent Andreas Beisiegel dem Obermeister zu. Als Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Lohn und Gehalt zeigte der „Lohnexperte“ den Innungsbetrieben innovative Mehrwert-Angebote für ihre Mitarbeiter auf. „Lohnoptimierung“ nennen sich die „Extras“, die mehr bringen als eine versteuerte Gehaltserhöhung. Dazu gehören Firmenwagen, eigene Tablets, Essenszuschüsse, E-Bikes für die ganze Familie und sogar eine „Erholungsbeihilfe“.