Bad Kreuznach

Antje Lezius besuchte die BBS Wirtschaft in Bad Kreuznach

Vor kurzem besuchte die hiesige Bundestagsabgeordnete Antje Lezius, auf Einladung der Berufsoberschule (BOS) 2 und ihrer Lehrerin Vanessa Klein, die Berufsbildende Schule (BBS) Wirtschaft in Bad Kreuznach.

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Die Schüler haben, ganz im Stil einer Polit-Talk Runde, Fragen an die Abgeordnete gerichtet und angeregt diskutiert. Das Thema Demokratie wollte die Lehrerin so anschaulich wie möglich gestalten und kam deshalb auf die Idee, ihren Schüler „Politik zum Anfassen“ zu bieten. Die BOS 2 nahm das Angebot gerne an und stieg mit Feuereifer in die Reihe ein: „Beginnen würden wir gerne mit dem Fall von Walter Lübcke. Dieser wurde ja von einem Rechtsextremisten auf der eigenen Terrasse erschossen, nachdem er Morddrohungen erhalten hatte. Haben Sie selbst schon die Erfahrung von Drohbriefen machen müssen und was halten Sie von dem Personenschutz für Lokalpolitiker?“, fragten die Schüler. „Man ist natürlich besorgt, wenn man sieht, dass einige Kollegen Personenschutz brauchen, weil sie ernstzunehmende Drohungen aufgrund ihrer politischen Entscheidungen erhalten“, antwortete Antje Lezius. „Der Tod des Regierungspräsidenten Walter Lübcke durch ein Attentat, dem ein rechtsextremes Motiv zugrunde gelegt wird, ist erschütternd. Wir müssen dem deshalb entschieden entgegentreten – `Wehret den Anfängen´“, betonte die Abgeordnete.

Auch ihren persönlichen Werdegang fanden die Schüler sehr spannend. Dass Politiker Menschen sind, die zum Teil vor Ihrer Arbeit im Bundestag schon in anderen Arbeitsfeldern tätig waren und die regionalen und lokalen Bedürfnisse kennen, ist für sie eine neue Erfahrung. Dass die Abgeordneten ihre Wahlkreise in Berlin vertreten, ist in der Theorie bekannt. Die Praxis hingegen, Prozesse und Hindernisse im politischen Alltag hautnah erfragen zu können und eine Abgeordnete persönlich kennenzulernen, das ist neu. Dieses Format zeigt Unterricht von einer innovativen, lebendigen Seite, was sich unmittelbar in der Motivation von Seiten der Schüler widerspiegelt. Sie haben die Politikerin sogar vorab gegoogelt. Die dabei gefundenen Informationen im persönlichen Gespräch zu diskutieren und so Berliner Politik nach Bad Kreuznach zu holen, ist eine Bereicherung für die Schüler und auch für die Abgeordnete selbst. Politik hautnah erleben, das Konzept unterstützt der Schulleiter, OStD Prof. Dr. theol. Hans-Joachim Bechtoldt, der sich mit Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bereits jahrzehntelang im Bereich der Judaistik wissenschaftlich mit der Geschichte des Judentums beschäftigt, selbst gern. Er verfolgte die Diskussion und ermutigte die Teilnehmer ebenfalls, sich mit den nationalsozialistischen Verbrechen auseinanderzusetzen und zur heutigen Aufklärung und Prävention beizutragen. Auf die Fragen „Wie sollte man Ihrer Meinung nach mit Rechtsextremismus an Schulen umgehen und welche Maßnahmen gibt es schon zur Aufklärung?“ verwies Antje Lezius MdB beispielhaft auf das Schulprojekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, an dem im Kreis Bad Kreuznach und Birkenfeld schon mehrere Schulen erfolgreich teilnehmen. „Erinnerung und Aufklärung bleiben wichtige Pfeiler, um rassistischen Tendenzen entgegenzuwirken“, so Antje Lezius.

Sie zeigte sich begeistert vom Engagement der Schüler und der Schule sowie der Schulleitung, die solche Veranstaltungen und das Engagement ihrer Lehrer fördert. „Politische Bildung ist immens wichtig und kann gar nicht früh genug beginnen. Für solche Projekte stehe ich immer gerne zur Verfügung“, lobte die Bundestagsabgeordnete.