Zur Historie der Fabrik „Bellthal Moselsprudel“
Die Quelle selbst entspringt einem Seitental der Untermosel und unterscheidet sich in ihrer mineralogischen Zusammensetzung gegenüber vielen anderen sogenannten Säuerlingen, die in der Umgebung von Kobern zu finden sind.
Lange zapften die Koberner – sowie Bewohner der Nachbarorte wie auch des damals noch mehr als zweit Stunden entfernt liegenden Koblenz – das Wasser aus dem Bellthal kostenlos ab.
Erstmalig wird ein Herr D. Fleischl aus Koblenz dann als Besitzer genannt. In einer Meldung in der „Verkehrs-Übersicht“ aus dem Jahr 1870, heißt es, dass die „Bellthaler Brunne noch im Entwickeln begriffen“ sind. Zwischen 1870 bis 1876 wurden jährlich 500 Krüge Wasser verkauft. 1873 sogar 1500 Krüge.
1877 zeigte eine englische Gesellschaft großes Interesse an dem Wasser. Schließlich kauften sie es dem alten Besitzer am 17. Dezember 1877 ab und gründeten die Bellthal Brunnen Company.
Unter der neuen Gesellschaft wurde auch die bisherige Abfüllanlage, nur 50 Meter von der eigentlichen Quelle entfernt aufgegeben und eine neue gebaut. 1878 wurden 500.000 Flaschen und 10.000 Krüge abgefüllt und bis ins neue Jahrhundert jährlich eine halbe Millionen Flaschen verkauft. 1883 wird die Leitung einem Josef Caspar übertragen.
1906 bohrt man unweit der alten Quelle noch einmal und stößt auf eine zweite Quelle, die binnen 24 Stunden 216.000 Liter Mineralwasser ausstößt. 1912 wird ein Neubau unweit der Bahnstrecke in Betrieb genommen. Im selben Jahr wwird die Aktiengesellschaft „Bellthal Moselsprudel Aktien-Gesellschaft Traben-Trarbach Mosel“ der neue Besitzer. Eine dritte Bohrung im Jahr 1927 brauchte nicht den gewünschten Erfolg. Durch Probleme mit der Abdichtung verliert man Wasser und Kohlensäure. Den zweiten Weltkrieg übersteht das Werk selbst ohne Schaden, doch die Aktie fällt in den Keller. 1952 wandeln der Sektkellereibesitzer H. Sartor und der Mitbesitzer der Königsbacher Brauerei H. Knödgen die Aktiengesellschaft in eine GmbH um. Zwischen 1952 und 1974 werden zwei Millionen Flaschen jährlich produziert. Doch die Anlagen sind mittlerweile veraltet und müssten durch neue ersetzt werden, um auf dem Markt weiter mithalten zu können. Die Gesellschafter entschließen sich 1975 die Investition nicht mehr zu tätigen und das Werk zu schließen. 20 Arbeitsplätze werden gestrichen, hinzu kommt der Verlust des Wassers, das in der Region als Heilwasser galt.