Wenn häusliche Gewalt zum Hochrisikofall wird

Häusliche Gewalt kann mitunter so weit eskalieren, dass sogar Tötungsdelikte drohen. Polizei und Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt haben dafür ein besonderes Management von Hochrisikofällen entwickelt. Bei ersten Warnhinweisen kommen Polizisten sowie Mitarbeiter der Beratungsstellen und weiterer Behörden zu einer Hochrisikofall-Konferenz zusammen. Dort werden Erkenntnisse ausgetauscht und das weitere Vorgehen vereinbart.

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In Rheinland-Pfalz gibt es solche Konferenzen in Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Koblenz. Demnächst ist auch in Mainz eine erste Fallkonferenz geplant. Für die Fallkonferenzen wurde eine Rahmenkonzeption erstellt, die ein einheitliches Vorgehen vorsieht. Die wissenschaftliche Begleitung übernahm die Uni Koblenz-Landau.

In jeder Konferenz werden etwa drei bis fünf Fälle besprochen und ein einheitliches Vorgehen der beteiligten Institutionen hinsichtlich des Schutzes der potenziellen Opfer vereinbart. Monatlich oder anlassbezogen treffen sich die Teilnehmer erneut und tauschen sich aus, welche neuen Entwicklungen es zu den bereits besprochenen Fällen gibt und was weiter unternommen werden kann.