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Schengen-Raum: Das Europa der Reisenden

In dem kleinen luxemburgischen Winzerdorf Schengen unterzeichneten vor mehr als 30 Jahren sechs Staaten das gleichnamige Abkommen, darunter Deutschland. 1985 wurde das Europa ohne Schlagbäume vereinbart, 1995 wurde es Realität. Heute gehören dem Schengen-Raum bereits 26 Staaten mit 400 Millionen Einwohnern an. Im Schengen-Raum sind stationäre Grenzkontrollen abgeschafft. Wer die Grenze überquert, muss als Reisender nicht mehr seinen Pass vorzeigen und wird nicht kontrolliert. Millionen Menschen pendeln täglich über die Schengen-Binnengrenzen zur Arbeit. Jedes Jahr unternehmen die Europäer insgesamt etwa 1,25 Milliarden Reisen über die offenen Grenzen. Der freie Personenverkehr ist in den Schengen-Mitgliedstaaten ein EU-Bürgerrecht – und eine der größten Erfolgsgeschichten der europäischen Integration. Diese hat durch den Syrienkrieg und die Tatsache, dass 2015 viele Menschen nach Europa geflüchtet sind und durch die offenen Grenzen überallhin reisen konnten, einen Kratzer bekommen. „Ein gemeinsamer Raum ohne Grenzkontrollen ist jedoch nur möglich, wenn wir unsere Außengrenzen wirksam schützen“, schreibt die Europäische Kommission daher.

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Ein weiterer Baustein für das vereinfachte Reisen ist die Währungsunion. Den Euro haben bislang 19 der 28 EU-Mitgliedstaaten eingeführt. Lästiges Geldwechseln fällt dadurch seit 2002 in vielen Ländern der EU weg.