RZ-Kommentar: Kevin Rühle zum Smartphone-Verbot

Das Verbot scheitert an der Realität

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Egal, ob für Schüler oder Erwachsene, das Smartphone ist allgegenwärtig. Mehr als 95 Prozent der Heranwachsenden besitzen ein Handy und nutzen es ganz selbstverständlich. Natürlich kennen wir alle die negativen Auswirkungen: Das Gerät lenkt ab, mitunter wird jede vernünftige Unterhaltung im Keim erstickt, weil die Aufmerksamkeit dem Bildschirm und nicht dem Gegenüber geschenkt wird. Die Folgerung, ein Verbot könnte diese Probleme lösen, ist schlicht falsch. Ein Kampf gegen das Handy kann nicht gewonnen werden, egal ob dieser nun sinnvoll erscheint oder nicht. Das Verbot provoziert nur unnötige Auseinandersetzungen, die vermeidbar sind. Der Umgang mit digitalen Medien ist längst in den Schulen angekommen – und muss erlernt werden. Welchen Sinn ergibt es, den wichtigsten Computer in unserem Leben vom Schulgelände zu verbannen? Der Kreis kann ja noch ein paar iPad-Klassen finanzieren, dann bleibt das Handy häufiger in der Tasche.

E-Mail: kevin.ruehle@rhein-zeitung.net