Siegen

Neubau überflüssig? Diakonie-Klinikum Jung-Stilling äußert Kritik

Foto: dpa/Symbolfoto

Beim Mitbewerber von der Diakonie Südwestfalen stoßen die Pläne, auf dem Siegener Wellersberg ein Eltern-Kind-Zentrum zu errichten, auf Kritik.

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In einer gemeinsamen Stellungnahme äußern sich Dr. Flutura Dede, Chefärztin Geburtshilfe und Pränatalmedizin Diakonie-Klinikum, und Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer Diakonie in Südwestfalen und Diakonie-Klinikum.

„Wir möchten schon im Sinne eines guten Miteinanders Pläne anderer Kliniken nicht öffentlich kommentieren“, schreiben sie. „Wir wollen nur deutlich machen, von welcher Haltung und welchen Werten wir uns in dieser sensiblen Frage leiten lassen. Was vor vier Jahren galt, ist auch heute noch richtig: Werdende Mütter und Babys verdienen fernab von wirtschaftlichen Interessen eine bestmögliche medizinische Versorgung. Und diese ist im Diakonie-Klinikum Jung-Stilling seit vielen Jahren garantiert: für die Babys durch die Wand-an-Wand-Lösung von Geburtshilfe und Pränatalmedizin mit dem Perinalzentrum Level 1 der DRK-Kinderklinik im ,Stilling' und für die Mütter durch die direkte Anbindung an andere Fachabteilungen in unserem Haus wie Gynäkologie, Anästhesie, Intensivmedizin, Innere Medizin, Gefäßchirurgie, Neurochirurgie, Kardiologie und Urologie, die sieben Tage in der Woche rund um die Uhr mit Spezialisten besetzt sind und im Notfall, wenn es für Mütter wegen nicht vorhersehbarer Komplikationen um Minuten geht, unverzüglich handeln und auch Leben retten können.“

Im weiteren Verlauf der Stellungnahme heißt es: „Aus unserer Sicht ist klar: Wir wollen nicht, dass sich die Versorgung von werdenden Müttern im Notfall verschlechtert. Das widerspricht unserer Überzeugung und unseren christlichen Werten. Das sahen damals auch unabhängige Expertengutachten so. Und um eine seltene, aber mögliche zeitweise Trennung von Neugeborenen und Müttern noch weiter zu minimieren, hatte die Bezirksregierung Arnsberg in ihrem Feststellungsbescheid im März 2018 bereits verfügt, dass die Kinderklinik die Zahl ihrer PNZ-Betten nicht auf dem Wellersberg, sondern im 'Stilling' von sechs auf zwölf erhöhen soll. Es freut uns, dass die Leistungsfähigkeit unserer Geburtshilfe mit ihren Ärzten, Hebammen und Pflegefachkräften von den Menschen in der Region und darüber hinaus eine immens hohe Wertschätzung und Vertrauen erfährt. Und wir stellen gerade die Weichen für eine optimale bauliche Zukunft: Mit dem gebäudehohen Krankenhausanbau, der Mitte 2022 abgeschlossen sein wird, wird sich die räumliche Situation auf der Station um mehr als 1000 Quadratmeter Fläche verbessern – und diese kommt ausschließlich der Geburtshilfe zugute.“