Dr. Salem El-Hamid, Chefarzt in Kirchen, mahnt zur Vorsicht
Nachwuchs ist nicht der „Superspreader“
Dr. Salem El-Hamid ist Chefarzt der Kinderklinik Kirchen. Foto: privat sr
Kreis Altenkirchen. Dr. Salem El-Hamid ist Chefarzt der Kinderklinik in Kirchen. Er hat sich eingehend mit dem Thema befasst, ob man Kinder impfen soll. „Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde hat sich natürlich darüber eingehend Gedanken gemacht. Die Situation stellt sich wie folgt dar: Schwere Verläufe von Covid bei Kindern sind sehr, sehr selten. Wir wissen von 21 Todesfällen von Kindern und Jugendlichen, doch genauer betrachtet sind davon nur wirklich vier Kinder an Covid gestorben, die anderen mit Covid.“ Auch Long Covid als Folge der Erkrankung oder das PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) treten nur äußerst selten auf, bislang sind etwa 250 Fälle bekannt, Todesfälle dadurch sind noch seltener. „Die Verläufe sind sehr milde, die meisten Kinder und Jugendlichen haben kaum Symptome“, so El-Hamid. Zu bedenken sei ebenfalls, dass Kinder sich untereinander kaum ansteckten, also nicht die befürchteten „Superspreader“ sind.
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Kinder und Jugendliche zu impfen, sei deshalb eher ein Vorgang, von dem die Gesellschaft im Allgemeinen profitiere, weniger das Kind oder der Jugendliche – Stichwort: Herdenimmunität. Sinnvoll erachtet es El-Hamid deshalb nur, wie von der Stiko auch empfohlen, die wirklich schwerstkranken Kinder und Jugendlichen zu impfen.