In Berlin wird mit staatstragender Würde verkündet, dass am 7. Juni die Priorisierung bei den Corona-Schutzimpfungen ausläuft. Man sieht es dem Gesicht des Gesundheitsministers deutlich an: Hier soll ein historisches Zeichen gesetzt werden im Kampf gegen die Pandemie. Ob es sinnvoll ist, die mühsam festgelegte Impfreihenfolge jetzt schon auszuhebeln, obwohl viele Menschen aus allen drei Priorisierungsgruppen noch nicht geimpft sind, wird nicht erörtert. Jetzt geht es um Impfgerechtigkeit für alle – und irgendwie auch verstärkt um Wählerstimmen.
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Schließlich rückt die Bundestagswahl unerbittlich näher. Nicht wenige Hausärzte vor Ort reiben sich angesichts der neuen Berliner Initiative verwundert die Augen. Sie verimpfen in ihren Praxen schnellstmöglich jede Dosis Impfstoff, die dort ankommt. Und trotz großer Zusatzbelastungen wünschen sie sich deutlich mehr Zulieferung.