Kommentar von Christian Koniecki zu Nonnenwerth: Zynisches Spiel mit Schülern und Lehrern
Aber da gibt es ja nach „bester Immobilienhai-Manier“ Mittel und Wege zur Entmietung: Die Ordensschwestern zu vergraulen, deren über Jahrhunderte geschaffenes Lebenswerk er zu einem relativen Schnäppchenpreis ergattert haben soll, war ein Leichtes. Die Schulgemeinschaft vom Hof zu jagen – schon etwas schwieriger. Der erste Versuch über das Portemonnaie der Eltern mit einer geforderten Beteiligung an den Kosten: erst einmal gescheitert. Die Eltern waren bereit, für die Bildung ihrer Kinder auf Nonnenwerth viel Geld zu spenden.
Also wird das Brandschutzgutachten als zynischer Hebel aus dem Hut gezaubert: Millionen Euro sollen für die Sicherheit der Kinder und Lehrer zu investieren sein – mal 8 Millionen, dann 20 Millionen. Oder vielleicht 10? In diesem Fall scheint es der Geschäftsmann mit Zahlen nicht so genau zu nehmen, aber darum geht es ja auch nicht. Er hat das Geld angeblich nicht, ernsthaftes Interesse an vorhandenen Hilfsangeboten wird unter Vorwänden abgeschmettert. Jetzt dient die vorgebliche Sicherheit als Begründung, die Schule schließen zu müssen. Die gut 500 Schüler und ihre Familien, die Lehrer und Angestellten der Schule sind das Bauernopfer in diesem zynischen Businessplan.
Man kann den Schülern und Eltern von Solimans anderer Privatschule, der ISR in Neuss, nur wünschen, dass das dortige Geschäftsmodell weiterhin funktioniert, sonst könnten sie die nächsten Opfer der Gewinnmaximierung à la Soliman werden.
Das Lexikon definiert Niedertracht als „eine Art zu denken und zu handeln, die bewusst böse ist“.