Plus
Ediger-Eller/Frankfurt

Kaum einer kannte die Baustelle an der Mosel so gut wie er: Der Tunnelexperte vom Petersberg

Der Mann, der dunkle Röhren liebt: Bauingenieur Bodo Tauch im Februar 2019 an der Baustelle des Bahntunnels Petersberg. Das Projekt wurde mit einer neuen Methode verwirklicht, die auch fast während der gesamten Bauzeit Bahnverkehr ermöglichte. Mittlerweile ist der Tunnel fertig. Foto: dpa
Der Mann, der dunkle Röhren liebt: Bauingenieur Bodo Tauch im Februar 2019 an der Baustelle des Bahntunnels Petersberg. Das Projekt wurde mit einer neuen Methode verwirklicht, die auch fast während der gesamten Bauzeit Bahnverkehr ermöglichte. Mittlerweile ist der Tunnel fertig. Foto: dpa

Bodo Tauch hat eine besondere Leidenschaft. Ihm haben es dunkle Röhren angetan. Der Ingenieur koordiniert Sanierungen oder Erweiterungen von Eisenbahntunnels für die DB Netz AG. Gerade hat er die in einem laut Bahn europaweit neuartigen Verfahren vollzogene Erneuerung des 367 Meter langen Petersbergtunnels an der Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier pünktlich zu Ende gebracht. Am 9. Dezember rollten nach etwa zweijährigen Arbeiten wieder Züge auf zwei Gleisen. Im Moseltal kennt sich Tauch besonders gut aus, zuvor leitete er nämlich auch die Modernisierung des mit über vier Kilometern wesentlich längeren Kaiser-Wilhelm-Tunnels.

Lesezeit: 3 Minuten
Tunnel sind mittlerweile seine Leidenschaft, sagt der Ingenieur, der seit 2003 bei der Deutschen Bahn ist. Tunnelbau sei mit viel Tradition verbunden. Es gebe für jeden Bau eine Tunnelpatin, die die irdische Vertreterin der heiligen Barbara sei, der Schutzpatronin der Bergleute. Auch eine Barbara-Statue gibt es stets auf Baustellen, selbst ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Wo die Bahn kräftig investiert

Die Bahn investiert zurzeit einiges an Geld in ihre Infrastruktur. Allein im vergangenen Jahr sind in Rheinland-Pfalz und dem Saarland rund 420 Millionen Euro für diese Zwecke geflossen.

Zu den größeren Vorhaben zählten demnach neben dem Petersbergtunnel an der Mosel die Modernisierung von Tunneln und Überführungen an der linken Rheinstrecke sowie Erneuerungen an der Lahntalbahn, Modernisierungen von Bahnhöfen unter anderem in Sinzig oder Remagen (beide im Kreis Ahrweiler) sowie Arbeiten an der Strecke Paris-Ostfrankreich-Südwestdeutschland, die in Teilen auch durch Rheinland-Pfalz und das Saarland führt.

Detaillierte Informationen zu Maßnahmen für 2020 will die Bahn in einigen Wochen bekannt geben.

Kleines Tunnelbauer-Lexikon

Fachbegriffe des Tunnelbaus sind längst nicht allen vertraut. Beispiele sind Kalotte, Strosse und Sohle: Sie beschreiben verschiedene Teile des Tunnelquerschnitts. Die Kalotte meint das obere Drittel, die Strosse die unteren zwei Drittel, während die Sohle den Tunnelboden beschreibt.

Und schon mal von der Ortsbrust gehört? Sie sitzt dort, wo sozusagen der bergmännische Vortrieb passiert – bei einer Aufweitung einer Röhre wie beim Petersbergtunnel bildet sie sozusagen die Kante zwischen dem alten, kleineren und dem schon erweiterten, größeren Querschnitt. Bei Eisenbahnstrecken grundsätzlich gibt es den Oberbau. Er umfasst das Gleisbett und die darauf montierten Gleise. Darunter sitzt der Unterbau, mit dem Unebeneinheiten im Boden ausgeglichen werden.