Viel Lärm um letztlich wenig: Es liegt in der Natur kommunalpolitischer Abläufe, dass Informationen, die eigentlich nicht öffentlich sind, auch mal weitergetragen werden: an Fraktionskollegen, an Freunde und Familie – und eben auch mal an „die Zeitung“. Das gehört zum Geschäft und richtet höchst selten schweren Schaden an. Ebenso nachvollziehbar ist es natürlich, dass das dem Landrat in diesem Fall so gar nicht passt. Warum er die Möglichkeit, seine Absicht hinter dem Vorschlag zur Vorgehensweise in Sachen Haushaltsvorberatung der NZ gegenüber zu erläutern, ausschlägt, ist nicht nachvollziehbar. Es gibt Argumente, die auf der Hand liegen: Die Fraktionen könnten früher und intensiver in die komplexen Beratungen einsteigen, sich einarbeiten, sich mit ihren Parteikollegen abstimmen. Mehr Miteinander, mehr Kooperation mit der Verwaltung – statt diese gern auch mal zum Gegner in Sachen Haushalt zu erklären. Es gibt allerdings auch reichlich Argumente gegen ein solches Vorgehen: Wichtige Prozesse würden lediglich in interner Debatte erörtert, die Öffentlichkeit würde ausgegrenzt. Kritik an der Verwaltung und auch dem Landrat zu üben, würde deutlich schwerer werden: Man hat ja aktiv mitgearbeitet, wobei der Haushalt in seiner Konzeption im Grunde ganz klar Kernaufgabe der Verwaltung ist. Es ergibt also Sinn, es bei der gängigen Praxis zu belassen. Kommunalpolitik verlagert sich ohnehin zunehmend hinter verschlossene Türen: ein Prozess, der bedenklich stimmt und nicht noch weiter gefördert werden darf.