Friedhöfe zeugen vom einstigen Leben einer Gemeinde

Friedhöfe können wie offene Geschichtsbücher sein. Während heute auf Friedhöfen Gräber in der Regel nach 30 Jahren abgeräumt werden, gewährt der Alte Friedhof in Herrstein Einblicke in die Historie des kleines Örtchens. Was die Namen, Berufsangaben, Titel, Lebensdaten und Herkunftsorte auf noch erhaltenen Grabsteinen vermitteln, soll dort durch ergänzende Angaben auf Bronzetafeln vertieft werden.

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Auf diesen nachträglich hinzugefügten Tafeln – auch sie sollen in naher Zukunft restauriert werden – ist viel über die damalige Wirtschafts- und Sozialstruktur zu lesen. Da gibt es etwa den langjährigen Bürgermeister (1865–1886) Emil Köhler aus Birkenfeld, der danach in Nohfelden lebte und seinen Ruhestand wiederum in Herrstein verlebte. Besonders zu Herzen aber geht der Grabstein unweit des Monuments für Elise, Karl und Pauline Klein. Die drei Kinder einer Familie sind innerhalb nur einer Woche verstorben – Elisa nach einer Operation, Karl und Pauline an Diphterie – welch ein Drama.