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Rheinland-Pfalz

Eignet sich Ditib für Religionsunterricht? Worüber seit Jahren gestritten wird

Von Carsten Zillmann
Heftige Proteste türkischer Frauen hat der Ausstieg der Türkei aus der Istanbul-Konvention des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen ausgelöst. Doch vom Moscheeverein Ditib Rheinland-Pfalz war jetzt ein Historiker eingeladen, der den Ausstieg aus diesem Abkommen feiert. Fotos: dpa
Heftige Proteste türkischer Frauen hat der Ausstieg der Türkei aus der Istanbul-Konvention des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen ausgelöst. Doch vom Moscheeverein Ditib Rheinland-Pfalz war jetzt ein Historiker eingeladen, der den Ausstieg aus diesem Abkommen feiert. Fotos: dpa Foto: dpa

Der Religionsverband Ditib soll Partner des Landes Rheinland-Pfalz beim islamischen Religionsunterricht werden. Seit Jahren arbeitet Wissenschafts- und Kulturminister Konrad Wolf (SPD) an einer Einigung mit dem türkisch geprägten Verein.

Lesezeit: 2 Minuten
Ein abgesagter Termin in Ransbach-Baumbach (Westerwaldkreis) weckt nun erneut Zweifel am Verhältnis von Ditib zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Wie die „Welt“ berichtete, sollte bei der Gemeinde im Westerwald der türkische Historiker Ahmet Simsirgil auftreten. Der spricht auf seinem YouTube-Kanal wahlweise über den „Terrorstaat Israel“, den „Vatikan – Zentrum der Homosexualität“ ...
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Kommentar von Carsten Zillmann: Landesregierung muss Verhandlungen beenden

Der rheinland-pfälzische Zweig des Islamverbands Ditib lädt einen Professor ein, der gegen Homosexuelle, Frauen und Juden hetzt. Spätestens jetzt muss der Landesregierung klar sein: Ditib kann kein Partner für islamischen Religionsunterricht sein.

Die Gespräche mit dem türkischen Moscheeverein waren richtig. Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen ist sinnvoll und notwendig, um muslimischen Kindern und Jugendlichen einen aufgeklärten Blick auf die eigene Religion und Kultur zu ermöglichen. Die Lösung Ditib hatte einen gewissen Charme. Der Verband hat eine große Reichweite und bildet viele Muslime im Land ab.

Doch dessen Verhältnis zu demokratischen und freiheitlichen Werten ist schon lange zweifelhaft. Die Vorstellung, dass Vorstandsmitglieder, die den hasstriefenden Tiraden von Ahmet Simsirgil über die „Homo-Lobby“ oder den „Terrorstaat Israel“ lauschen, um einen Tag später an Lehrplänen staatlicher Schulen mitzuwirken, ist schlichtweg unerträglich. Die Landesregierung muss nun Konsequenzen ziehen. Die Erkenntnisse der vergangenen Jahre können nur zu einem Schluss führen: Die Verhandlungen müssen beendet werden.

E-Mail: carsten.zillmann@rhein-zeitung.net