Die Resolution im Wortlaut

Der Stadtrat der Stadt Mayen solidarisiert sich ausdrücklich mit der vor Ort ansässigen Firma Rathscheck und hier insbesondere mit den von einer Kündigung bedrohten Bergarbeitern. Mit Betroffenheit wurde zur Kenntnis genommen, dass die Moselschieferproduktion, das heißt, das über die Grenzen hinaus bekannte Aushängeschild des Unternehmens, eingestellt werden soll.

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Aufgrund der engen Bindung mit der Stadt Mayen und der Region appellieren wir an die verantwortlichen Entscheidungsträger in der Konzernzentrale sowie an die Vertreter der Eigentümerfamilie Werhahn, die getroffene Entscheidung noch einmal zu überdenken und die Zusammenhänge neu zu bewerten. Folgende Aspekte bitten wir hierbei zu bedenken:

Der Moselschiefer ist ein hochwertiges Nischenprodukt und war zurückliegend die Grundlage für den guten Namen und die Entwicklung des gesamten Unternehmens. Was die Frage der weiteren Abbaumöglichkeiten vor Ort betrifft, so besteht offensichtlich ein erheblicher Dissens zwischen der Geschäftsführung einerseits und den Arbeitnehmern sowie weiteren Fachleuten andererseits. Sicher scheint wohl, dass die Abbaumöglichkeiten auf der 11. Sohle bisher nicht abschließend genutzt beziehungsweise überprüft wurden.

Durch die Schließung der Moselschiefer Bergwerke wird die Verbundenheit einer ganzen Region und darüber hinaus, mit der Firma Rathscheck infrage gestellt. Die Stadt Mayen ist mit dem Unternehmen eng verbunden, was durch das bestehende Schieferbergwerksmuseum ebenso unterstrichen wird wie durch eine bestehende Dachgestaltungssatzung für die Innenstadt. Die umliegenden Ortschaften, insbesondere jedoch teilweise weltbekannte Burgen und Schlösser der Umgebung, verkörpern die Bedeutung des Moselschiefers und damit auch der Firma Rathscheck in einem Maß, welches nur schwer zu erfassen ist.

Durch den Wegfall beziehungsweise die Aufgabe des Produkts Moselschiefer ist ein Imageschaden des Unternehmens insgesamt zu befürchten, der nicht absehbare Folgeschäden – auch für den weiteren Schiefervertrieb – begründen könnte. Sollten die Verantwortlichen im Wehrhahn-Konzern dennoch weiterhin an ihrem Beschluss zur Schließung festhalten wollen, so erwarten wir in Übereinstimmung mit der zuständigen Industriegewerkschaft, dass die Arbeitgeberseite sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst ist und alle Anstrengungen unternommen werden, um den betroffenen Arbeitnehmern ihre Zukunft zu sichern.

Archivierter Artikel vom 27.09.2018, 14:12 Uhr