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Rheinland-Pfalz

Volker Wissing (FDP) im Interview: „Der Staat muss handlungsfähig bleiben“

Von Carsten Zillmann
Soll der Staat Verluste von Unternehmern ausgleichen? „Solche Forderungen sind absurd. Sie setzen die Marktwirtschaft außer Kraft und sind nicht ansatzweise finanzierbar, insofern ist es unverantwortlich, solche Erwartungen zu wecken“, sagt Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP).   Foto: Wirtschaftsministerium
Soll der Staat Verluste von Unternehmern ausgleichen? „Solche Forderungen sind absurd. Sie setzen die Marktwirtschaft außer Kraft und sind nicht ansatzweise finanzierbar, insofern ist es unverantwortlich, solche Erwartungen zu wecken“, sagt Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP). Foto: Wirtschaftsministerium

Im Wahlkampf ist Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) als harter Haushaltssanierer aufgetreten. Kein Wunder, zählt er doch zu den Erdenkern der Schuldenbremse. Doch nun musste er als Regierungsmitglied inmitten der Corona-Krise die schwarze Null im rheinland-pfälzischen Haushalt kippen. Den Nachtragshaushalt hält er aber für verfassungskonform. Darüber hinaus erklärt er im Interview mit unserer Zeitung, weshalb er auf Sofortdarlehen statt Direkthilfen für Unternehmer setzt und warum der Staat seiner Einschätzung nach in den kommenden Monaten die Binnennachfrage ankurbeln muss. Seine düstere Prognose: „Wir steuern in eine Rezession.“

Lesezeit: 6 Minuten
Herr Wissing, Ihr „Zukunftsfonds Starke Wirtschaft Rheinland-Pfalz“ wurde von vielen gelobt – auch von den Industrie- und Handelskammern. Trotzdem haben uns auch Rückmeldungen wie diese erreicht: „Ich habe 38 Mitarbeiter beschäftigt und seit Wochen keine Aufträge mehr. Jetzt bin ich angewiesen auf KfW, ISB und Bürgschaftsbank. Ist das euer Ernst?“ Die ...
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Was sieht der „Zukunftsfonds Starke Wirtschaft Rheinland-Pfalz“ für Unternehmen vor?

Der „Zukunftsfonds Starke Wirtschaft“ verfügt über ein Budget von 1 Milliarde Euro. Damit soll er vorwiegend mithilfe von Bürgschaften Kredite absichern. Selbstständige und Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten können 9000 Euro Zuschuss aus dem Bundesprogramm abrufen und so zudem ein 10.000-Euro-Sofortdarlehen aus dem Landesfonds erhalten.

Der Kreditanteil läuft über sechs Jahre, ist bis Ende 2021 zins- und tilgungsfrei. Unternehmen mit sechs bis zehn Beschäftigten bekommen 15.000 Euro vom Bund und können ebenfalls noch ein 10.000-Euro-Darlehen aufnehmen. Unternehmen mit elf bis 30 Beschäftigten erhalten auch Direkthilfen des Landes: 30 Prozent der Kreditsumme – maximal 30.000 Euro sind erlaubt – kommen als Sofortzahlung aus dem Landeshaushalt obendrauf. Umgesetzt werden soll das Programm durch die Investitions- und Strukturbank (ISB) in Kooperation mit den Hausbanken, deren Eigenkapital im Zuge des Prozesses ebenfalls aufgestockt wurde. zca

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