Andernach/Weißenthurm

Projekte bei Firmen Finzelberg und Ardagh Metal Beverage: Betriebsräte werden ausgezeichnet

Beim Deutschen Betriebsräte Tag 2021. Das Bild zeigt von links: Hans-Joachim Gerloff, Francesco Grioli, Wolfgang Hell, Detlev Uthe, Andrea Opitz, Markus Eich und Isabell Eder.
Beim Deutschen Betriebsräte Tag 2021. Das Bild zeigt von links: Hans-Joachim Gerloff, Francesco Grioli, Wolfgang Hell, Detlev Uthe, Andrea Opitz, Markus Eich und Isabell Eder. Foto: Dirk Baumbach

Beim 18. Deutschen Betriebsrätetag gewann die Firma Finzelberg GmbH & Co. KG den Sonderpreis in der Kategorie Innovative Betriebsratsarbeit. Wie die Industriegewerkschaft BCE, Bezirk Mittelrhein, mitteilt, überzeugte der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Hell die Preisjury mit dem Projekt „Schichtplanung, Hygiene, Mobiles Arbeiten – Strukturiert gegen die Pandemie“.

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Der Preis wurde am Ende der dreitägigen Tagung im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages, dem heutigen World Conference Center in Bonn, verliehen. Die Laudatio hielt das geschäftsführende Mitglied des Hauptvorstandes der IG BCE, Francesco Grioli. Wolfgang Hell nahm als Betriebsratsvorsitzender mit seiner Stellvertreterin Andrea Opitz und Betriebsrat Markus Eich die Ehrung entgegen.

Für ihre Standort und Beschäftigung sichernde Arbeit wurde der Betriebsrat von Ardagh Metal Beverage in Weißenthurm laut IG Metall Koblenz mit dem vom DGB ins Leben gerufenen „Innovationspreis Mitbestimmung 2021 Rheinland-Pfalz“ ausgezeichnet. In einem gemeinsamen Projekt konnten 2018 bei Ardagh in Weißenthurm ein angekündigter Personalabbau im Rahmen eines Kosteneinsparungsprogramms positiv gewendet werden. „Gemeinsam mit der IG Metall Koblenz und der Technischen Beratungsstelle Rheinland-Pfalz (TBS) entwickelten wir im Betrieb ein neues Schichtsystem mit abgesenkter Arbeitszeit von 35 auf 31,5 Wochenstunden.

Unter Einrechnung eines tariflichen Teilentgeltausgleichs sowie einer 2018 tariflich neu eingeführten Sonderzahlung war der Nettoentgeltverlust für die Kolleginnen und Kollegen tragbar. Die Belegschaft stimmte 2017 mit großer Mehrheit zu und 2019 ebenfalls mit großer Mehrheit für eine Verlängerung des für alle Seiten äußerst erfolgreichen Projekts“, erläutert Mischa Michalke, Betriebsratsvorsitzender von Ardagh in Weißenthurm, das Vorzeigeprojekt.

Durch die Umgestaltung des Schichtsystems unter Absenkung der Arbeitszeit konnten nicht nur die rund 300 Arbeitsplätze gesichert werden, sondern sofort acht zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. „Durch die zusätzlichen Investitionen wurden am Standort Weißenthurm bis heute rund 130 neue Stellen geschaffen und einige weitere werden noch hinzukommen“, sagt dazu Mischa Michalke.