Bis zu fünf Millionen Pkw betroffen
Im Gegensatz zu Benzin und Diesel ist AdBlue ein „heimisches“ Produkt. Für die Herstellung wird Erdgas benötigt – nicht als Energieträger, sondern als Rohstoff, aus dem zunächst Wasserstoff herausgelöst wird. Anschließend wird daraus Ammoniak gewonnen, der ein vielfältiges Produkt der chemischen Industrie ist. Die Stickstoffhersteller machen daraus Düngemittel für die Landwirtschaft und eben AdBlue zur Stickoxidreduktion im Diesel.
Von einer AdBlue-Knappheit wären laut ADAC zahlreiche Fahrer von Diesel-Pkw der Abgasnormen Euro 5 und vor allem 6 betroffen. Denn wird kein AdBlue mehr nachgefüllt, geht das Fahrzeug zwar im laufenden Betrieb nicht aus. Aber sobald der Motor abgestellt wird, lässt er sich nicht mehr starten. Zur Anzahl der betroffenen Fahrzeuge stellt der ADAC folgende Rechnung auf: Seit 2018 wurden praktisch alle Diesel mit AdBlue verkauft. Das dürften maximal fünf Millionen Autos sein. Bei insgesamt knapp 50 Millionen Pkw auf den Straßen wären also rund 10 Prozent von einer AdBlue-Knappheit betroffen. Hinzu kommt aber noch der Schwerverkehr. joa/ank