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Berlin/Mainz

Dieselzusatz AdBlue derzeit knapp und teuer: Betroffene Autofahrer stehen immer häufiger vor leeren Regalen

Von Johannes Koenig, Angela Kauer-Schöneich
Begehrter Harnstoff: Dieselfahrzeuge der neueren Generation brauchen AdBlue zur Stickstoffreduktion – sonst springen die Fahrzeuge irgendwann nicht mehr an.
Begehrter Harnstoff: Dieselfahrzeuge der neueren Generation brauchen AdBlue zur Stickstoffreduktion – sonst springen die Fahrzeuge irgendwann nicht mehr an. Foto: picture alliance/dpa

Moderne Lkw und Busse sowie neuere Diesel-Pkw brauchen den Zusatz AdBlue zur Stickoxidreduzierung. Doch das wird zunehmend knapp. Ob Baumarkt, Tankstelle oder Fachvertrieb, viele Verkäufer von AdBlue sitzen derzeit auf dem Trockenen. Ihre Regale sind entweder leer, oder der begehrte Zusatzstoff ist teuer.

Lesezeit: 4 Minuten
Diese Erfahrung machen auch immer mehr Dieselfahrer im nördlichen Rheinland-Pfalz, zum Beispiel Gerald Reining: Vor wenigen Wochen hatte er bei der Esso-Tankstelle in Hahnstätten (Rhein-Lahn-Kreis) einen Zehn-Liter-Kanister AdBlue noch für 24,95 Euro gekauft. Nun stand es für den Preis von 49,95 Euro im Regal. „Die Pächter drehen an der Preisschraube“, ...
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Bis zu fünf Millionen Pkw betroffen

Im Gegensatz zu Benzin und Diesel ist AdBlue ein „heimisches“ Produkt. Für die Herstellung wird Erdgas benötigt – nicht als Energieträger, sondern als Rohstoff, aus dem zunächst Wasserstoff herausgelöst wird. Anschließend wird daraus Ammoniak gewonnen, der ein vielfältiges Produkt der chemischen Industrie ist. Die Stickstoffhersteller machen daraus Düngemittel für die Landwirtschaft und eben AdBlue zur Stickoxidreduktion im Diesel.

Von einer AdBlue-Knappheit wären laut ADAC zahlreiche Fahrer von Diesel-Pkw der Abgasnormen Euro 5 und vor allem 6 betroffen. Denn wird kein AdBlue mehr nachgefüllt, geht das Fahrzeug zwar im laufenden Betrieb nicht aus. Aber sobald der Motor abgestellt wird, lässt er sich nicht mehr starten. Zur Anzahl der betroffenen Fahrzeuge stellt der ADAC folgende Rechnung auf: Seit 2018 wurden praktisch alle Diesel mit AdBlue verkauft. Das dürften maximal fünf Millionen Autos sein. Bei insgesamt knapp 50 Millionen Pkw auf den Straßen wären also rund 10 Prozent von einer AdBlue-Knappheit betroffen. Hinzu kommt aber noch der Schwerverkehr. joa/ank

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