Rheinland-Pfalz

Dank neuer Corona-Verordnung: Neue Freiheit für die Gastronomie in Rheinland-Pfalz

Die rheinland-pfälzischen Gastronomen haben mit der 2G-plus-Regel mehr Möglichkeiten als Kollegen in anderen Bundesländern.
Die rheinland-pfälzischen Gastronomen haben mit der 2G-plus-Regel mehr Möglichkeiten als Kollegen in anderen Bundesländern. Foto: Adobe Stock

Nach vielen schwierigen Monaten wegen der Corona-Beschränkungen können die Betreiber von Restaurants, Cafés und Kneipen in Rheinland-Pfalz nach Branchenangaben wieder aufatmen.

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Hauptgründe dafür sind der Wegfall vieler Auflagen für die Gastronomie, die Aussicht auf eine dauerhafte Öffnung und die zurückgewonnene Flexibilität für die einzelnen Unternehmen, wie der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann, der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Wir sind mit dieser Landesverordnung sehr zufrieden. Ich halte sie für die liberalste und beste in Deutschland“, sagte Haumann, der ein scharfer Kritiker des Lockdowns war.

In der seit wenigen Tagen geltenden Verordnung hatte die Landesregierung unter anderem neue Warnstufen und den Grundsatz 2G plus eingeführt. Damit ist der Zugang zu weiten Teilen des öffentlichen Lebens für Geimpfte und Genesene (2G) grundsätzlich frei. Zusätzlich wird einer begrenzten Zahl von Menschen der Zugang zu Veranstaltungen oder der Besuch von Restaurants ermöglicht, die weder geimpft noch genesen sind, aber einen negativen Test vorweisen können (2G plus).

„Selbst bei der höchsten Warnstufe ist eine Schließung der Betriebe nicht mehr vorgesehen, sondern nur die Rückführung der Getesteten von 25 über 10 in der zweiten Stufe auf 5 in der dritten Stufe“, sagte Haumann. „Dieser Schlüssel schließt unsere Betriebe jetzt dauerhaft auf.“

Der Dehoga-Präsident geht davon aus, dass die meisten Gastwirte sich zunächst für die Variante 2G plus entscheiden. Die Vorteile liegen seiner Ansicht nach auf der Hand: Wegen des Wegfalls der Abstandsregelung können Gaststätten mehr Plätze besetzen und bei der Warnstufe eins zusätzlich noch 25 getestete Kunden einlassen, ohne die neuen Freiheiten der 2G-Lockerungen wie den Wegfall der Maskenpflicht zu verlieren. Haumann erwartet, dass dieses Modell in den nächsten vier bis acht Wochen von den meisten Betrieben angewendet wird.

Mit weiter steigender Impfquote werden die Gastronomen dann nach seiner Einschätzung feststellen, dass der Anteil derjenigen, die nur getestet, nicht aber geimpft oder genesen sind, immer geringer werde. Dann werde sich mancher Betrieb die Frage stellen, ob es noch effizient sei, Tests zu kontrollieren und die Zahl der Getesteten unter den Gästen zu ermitteln, was besonders in Lokalen mit einer hohen Fluktuation wie etwa Kneipen schwierig sei. Er gehe daher davon aus, dass sich die 2G-Variante auf längere Sicht durchsetzen werde.

„Der Vorteil am Gesamtpaket ist die Flexibilität und Anwendbarkeit auf alle vorhandenen Betriebe und die besonderen Betriebsanforderungen“, betonte er. Und dieser Entscheidungsspielraum für die Gastronomen in Rheinland-Pfalz sei viel größer als etwa in Hamburg. Der Stadtstaat sei zwar Vorreiter bei den Lockerungen gewesen, habe aber von den Betrieben die Entscheidung zwischen 2G und 3G verlangt – also den Einlass von Getesteten, aber damit verbunden auch den Fortbestand der Beschränkungen. Auch das Nachbarland Hessen hat ein ähnliches 2G-Optionsmodell eingeführt.