Aus nach 47 Jahren: Der Ford Fiesta aus Köln ist Geschichte
Der Ford Fiesta ist Geschichte. Die Produktion des Kleinwagens im Kölner Ford-Werk soll eingestellt werden, die letzten drei hergestellten Fahrzeuge sollen als Erinnerungsstücke im Firmenbesitz bleiben. Seit 1976 wurden weltweit rund 20 Millionen Fiestas gebaut, etwa die Hälfte davon in Deutschland – anfangs in Saarlouis, später jahrzehntelang in Köln.
„Für Ford ist das ein einschneidendes Ereignis“, sagt der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Der alte Ford verabschiedet sich damit aus Europa und es kommt der neue Elektro-Ford.“ Dabei sei keineswegs klar, welchen Stellenwert der Autobauer mit dem Pkw in Europa erreichen werde. Der europäische Elektroautomarkt sei hart umkämpft, nicht nur durch Tesla, sondern auch durch Chinesen.
Wie es in Köln weitergeht
Ford ist gerade dabei, knapp zwei Milliarden Euro in sein Kölner Werk zu investieren und dies dadurch umzustellen auf die Produktion von neuen Stromermodellen, das Erste soll Ende des Jahres auf den Markt kommen.
1976 kam der erste Fiesta für 8440 DM und mit 40 PS auf den Markt, in den nachfolgenden Modell-Generationen wurde das Fahrzeug größer und hatte anspruchsvollere Technik. Der aktuelle Listenpreis liegt bei mindestens 20.350 Euro für 75 PS. „Mit dem Fiesta hat Ford die Massenmotorisierung weitergetrieben und mit dem Kleinwagen auch junge Leute und Familien mit überschaubarem Budget erreicht“, sagt Dudenhöffer.
Besonders in südeuropäischen Staaten wie Frankreich, Italien und Griechenland sei der Ford Fiesta sehr beliebt gewesen. Anfang der 90er war der Höhepunkt bei Fiesta-Verkäufen, danach verblasste der Erfolg allmählich.
Ob Ford mit künftigen Automodellen noch einmal eine so große Rolle spielen werde wie mit dem Fiesta, bezweifelt der Branchenkenner Dudenhöffer. „Die Umstellung auf Elektroautos wird ein enormer Kraftakt für Ford.“