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Antrieb für vollelektrischen Schlepper: Bahnbrechende Novität auf US-Werften

Der „eWolf“, das neue 25-Meter-Schiff des US-Unternehmens Crowley, wird mit Antriebslösungen von Schottel aus Spay ausgestattet. Das Schiff soll Mitte 2023 vom Stapel laufen. Foto: Crowley Engineering Services
Der „eWolf“, das neue 25-Meter-Schiff des US-Unternehmens Crowley, wird mit Antriebslösungen von Schottel aus Spay ausgestattet. Das Schiff soll Mitte 2023 vom Stapel laufen. Foto: Crowley Engineering Services

Die Schottel-Gruppe aus Spay liefert die technologische Ausrüstung für den „eWolf“. Der neue 25-Meter-Schlepper von Hersteller Crowley ist der erste in den USA gebaute und betriebene vollelektrische Schlepper. Als Teil des voll integrierten, elektrischen Pakets wird Schottel unter anderem zwei sogenannte Rudder-Propeller des Typs SRP 430 mit LE-Drive („Embedded L-Drive“) liefern.

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Das Schiff wird auf der Werft Master Boat Builders in Coden, Alabama, nach einem Design des US-Unternehmens Crowley Engineering Services gebaut und soll Mitte 2023 vom Stapel laufen. Der „eWolf“ wird ein- und auslaufende Schiffe im Hafen von San Diego in Kalifornien unterstützen.

Joshua Ellis, Vizepräsident Ship Assist Services bei Crowley, erklärt: „Das emissionsfreie Design des ,eWolf' sieht eine Antriebsanlage vor, die eine nachhaltige Lösung zum Schleppen von Schiffen darstellt – für erhöhte Sicherheit und mit mehr Fähigkeiten zum schnellen Manövrieren. Crowley freut sich darauf, mit erfahrenen und innovativen Partnern wie Schottel zusammenzuarbeiten, um diesen bahnbrechenden Assistenzschlepper zu liefern, der den Kunden in San Diego einen nachhaltigen, leistungsstarken Betrieb ermöglichen wird.“

Das Antriebssystem des „eWolf“ besteht aus zwei elektrisch angetriebenen Rudder-Propeller des Typs SRP 430 LE (je 2050 Kilowatt) von Schottel mit einem Propellerdurchmesser von 2,5 Metern. So erreicht das Schiff einen Pfahlzug von rund 70 Tonnen. Der SRP 430 LE zeichnet sich laut Pressemitteilung durch seine extrem kompakte Bauweise aus. Durch den Wegfall des oberen Getriebes erhöht sich die mechanische Effizienz zusätzlich um circa 3 Prozent. Gleichzeitig wird der Kraftstoffverbrauch gesenkt, was zu niedrigeren Betriebskosten führt.

Der „eWolf“ verfügt über ein Energiespeichersystem mit einer Kapazität von sechs Megawattstunden, mit dem das Schiff einen ganzen Tag lang normal betrieben werden kann, ohne einen einzigen Tropfen Kraftstoff zu verbrauchen. Die Akkus können die Antriebsanlage nahezu sofort mit Strom versorgen und so einen völlig emissionsfreien, effektiven Schlepp- und Eskortservice im Hafenbereich gewährleisten.

Die Systeme des Schleppers sind für sich schnell ändernde Lastanforderungen ausgelegt. Das Schiff ist mit zwei Generatoren an Bord ausgerüstet, die, im Notfall eingesetzt, längere Transitstrecken bei reduzierter Geschwindigkeit ermöglichen. Darüber hinaus wird „eWolf“ mit MariHub von Schottel ausgestattet, womit Signale von Sensoren, Maschinen und anderen Komponenten erfasst und analysiert werden.

Diese können dann von zertifizierten Schottel-Experten ausgewertet werden. Zusammen mit ProCMS, dem Service zur Überwachung des Antriebszustands, kann MariHub auch Unregelmäßigkeiten in der Antriebsanlage frühzeitig erkennen. Dieses vorausschauende Wartungskonzept verbessert die Verfügbarkeit des vollelektrischen Schiffes erheblich: ProCMS ist in der Lage, den Betreiber bei der Senkung der Wartungskosten zu unterstützen und die Wartungsplanung zu optimieren.

Die Schottel-Gruppe

Die Schottel-Gruppe mit Hauptsitz in Spay am Rhein ist ein weltweit führender Hersteller von Antrieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen. 1921 gegründet, entwickelt und fertigt das Unternehmen seit 70 Jahren rundum steuerbare Antriebs- und Manövriersysteme, komplette Antriebsanlagen sowie Steuerungen für Schiffe aller Art.

Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte weltweit sorgen für Kundennähe.
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