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Rheinland-Pfalz

Wolfgang Treis' neue Aufgabe: Als Stadtchef abgewählt, jetzt SGD-Präsident

Von Hilko Röttgers, Carsten Zillmann
Acht Jahre lang war Wolfgang Treis Oberbürgermeister in Mayen. Im vergangenen Herbst wurde er abgewählt. Jetzt soll er hinter einem neuen Schreibtisch Platz nehmen: als Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.  Foto: Andreas Walz/Archiv
Acht Jahre lang war Wolfgang Treis Oberbürgermeister in Mayen. Im vergangenen Herbst wurde er abgewählt. Jetzt soll er hinter einem neuen Schreibtisch Platz nehmen: als Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Foto: Andreas Walz/Archiv

Der ehemalige Oberbürgermeister von Mayen, Wolfgang Treis (Grüne), wird Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Das erfuhr unsere Zeitung exklusiv. Treis folgt auf den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Staatssekretär Uwe Hüser (Grüne), der die Position erst im Dezember 2020 übernommen hatte. Treis erwartet als SGD-Präsident die Besoldungsstufe B6, rund 10.000 Euro brutto. Die Neubesetzung war im Zuge des Beförderungsskandals im Umweltministerium von Ulrike Höfken (Grüne) notwendig geworden. Höfken und ihr Staatssekretär Thomas Griese mussten damals ihren Hut nehmen. Auf Griese folgte Ulrich Kleemann, der bis dahin SGD-Präsident gewesen ist.

Lesezeit: 2 Minuten
Der 60-jährige Treis war von 2012 bis 2020 der erste hauptamtliche Oberbürgermeister, den die Grünen in Rheinland-Pfalz stellen konnten. Seine politische Karriere begann mit einem Blitzstart: Im September 2012 setzte er sich überraschend bei der Mayener OB-Wahl durch. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Treis erst ein gutes Jahr den Grünen an, ...
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Neue Beförderungsstandards im Umweltministerium

Im rheinland-pfälzischen Umweltministerium soll künftig jede Beförderungsstelle ausgeschrieben werden. Das kündigte der scheidende Staatssekretär Ulrich Kleemann (Grüne) am Dienstag in Mainz an. Zudem solle es dabei anlassbezogene Beurteilungen aller Bewerber geben. Kleemann war nach dem Rücktritt von Ministerin Ulrike Höfken und ihres Staatssekretärs Thomas Griese (beide Grüne) vor rund vier Monaten angetreten, um das Beförderungsverfahren nach den Vorgaben des Oberverwaltungsgerichts (OVG) umzustellen. Dieses hatte die Beförderungspraxis in dem Ministerium als „grob rechtswidrig“ gerügt. Mit Unterstützung des Verwaltungsrechtsexperten Prof. Joachim Wieland sei eine neue Dienstvereinbarung getroffen worden, die anders als die von 2015 keine Spielräume mehr zulasse, auf Ausschreibungen und Beurteilungen zu verzichten. „Die Vorgaben des Oberverwaltungsgerichts sind umgesetzt“, sagte Kleemann. „Das Verfahren ist jetzt so auf den Weg gebracht, dass es Bestand hat.“ Die Kosten für den externen Sachverstand bezifferte er auf rund 8500 Euro.

Für den nächsten Beförderungstermin am 18. Mai gebe es 37 Bewerbungen auf 23 Stellen – und zwei Widersprüche. Zumindest einer werde voraussichtlich zu einer Klage führen und die Entscheidung so lange offen bleiben. Widersprüche seien normal, sagte Kleemann. „Es kann nicht jeder eine Topbeurteilung erhalten.“ Die Ausschreibung für die Leitung der Personalabteilung laufe. Der Amtsinhaber sei schwer erkrankt und Ende 2020 in den Ruhestand versetzt worden.

Höfken und Griese hätten als Köpfe des Hauses die politische Verantwortung übernommen, sagte Kleemann. Über diese politische Verantwortung hinaus sehe er bei beiden keine Verantwortung für die gemachten Fehler. „Ich habe keine direkte Verantwortung gefunden für diese Dinge.“ Es habe auch keine Anzeichen für eine „Günstlingswirtschaft“ gegeben.

Ministerin Anne Spiegel (Grüne), Höfkens Nachfolgerin und designierte Ministerin des neuen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität sagte, Kleemann habe Schwachstellen analysiert und abgestellt.

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