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Koblenz/Kastellaun

Warum Marlon Bröhr trotz Kritik aus der Landes-CDU Spitzenkandidat werden will: „Und ich trete trotzdem an“

Von Peter Burger, Birgit Pielen
„Ich habe mit den Wahlkämpfen der vergangenen Jahre nichts zu tun“, sagt Marlon Bröhr – und meint damit die verlorenen Wahlen der CDU, die in Rheinland-Pfalz seit fast 30 Jahren auf der Oppositionsbank sitzt. Das will der 45-jährige Landrat aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis ändern. Fotos: Jens Weber
„Ich habe mit den Wahlkämpfen der vergangenen Jahre nichts zu tun“, sagt Marlon Bröhr – und meint damit die verlorenen Wahlen der CDU, die in Rheinland-Pfalz seit fast 30 Jahren auf der Oppositionsbank sitzt. Das will der 45-jährige Landrat aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis ändern. Fotos: Jens Weber Foto: Jens Weber

Marlon Bröhr will verkrustete Parteistrukturen aufbrechen. Deshalb hat sich der 45-jährige Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises bereits als Rebell einen Namen gemacht. Aktuell rebelliert er gegen das Prozedere der rheinland-pfälzischen CDU, die sich im Landesvorstand bereits im Juni auf Christian Baldauf als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2021 entschieden hat.

Lesezeit: 6 Minuten
„Die politische Realität sieht so aus, dass vier, fünf Akteure – meistens ältere Herren – eine Entscheidung treffen, den Korpsgeist beschwören und appellieren, es mögen doch bitte alle in der Partei diese Entscheidung mittragen“, sagt Bröhr. Er plädiert für mehr demokratische Teilhabe und fragt sich, warum der Landesparteitag, der erst ...
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Marlon Bröhr hat bei unserer Umfrage die Nase vorn

Auf Rhein-Zeitung.de haben wir unsere Leser gefragt, wen sie für den besseren Spitzenkandidaten der CDU im Landtagswahlkampf 2021 halten: Marlon Bröhr oder Christian Baldauf? An der nicht repräsentativen Umfrage haben mehr als 700 Menschen teilgenommen. Das Ergebnis: 54 Prozent halten den Hunsrücker Landrat Bröhr für den besseren Mann an der Spitze, 46 Prozent sind für den CDU-Fraktionschef Baldauf. Wer von beiden letztlich der CDU-Spitzenkandidat und damit zum Herausforderer von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) werden wird, entscheidet sich am Samstag beim Landesparteitag in Neustadt an der Weinstraße.

Dort werden etwa 450 Delegierte entscheiden. Zur Abstimmung steht dabei auch ein Antrag des CDU-Gemeindeverbandes Kirchberg, der einen Mitgliederentscheid statt eines Delegiertenentscheides zur Frage des Spitzenkandidaten fordert.

Vom Zahnarzt zum Landrat

Marlon Bröhr (45) stammt aus Mönchengladbach und studierte Zahnmedizin in Aachen, wo er auch promovierte. 2003 kam er als niedergelassener Zahnarzt nach Kastellaun (Rhein-Hunsrück-Kreis). Drei Jahre später begann seine politische Karriere.

Weil die CDU ihn bei der Wahl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Kastellaun nicht aufstellen wollte, trat er als parteiloser Einzelkandidat an – und gewann haushoch gegen den CDU-Kandidaten. 2009 wurde Bröhr außerdem Stadtbürgermeister von Kastellaun. Seit Mai 2015 ist er Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, von den Bürgern mit 68,8 Prozent Zustimmung gewählt. Bröhr bricht schon mal gern mit Traditionen und geht unkonventionelle Wege. Beim Neujahrsempfang griff er als Musiker zum Mikro. Und seine Kampfkandidatur signalisierte er im Urlaub von einem Segelboot aus, als er frischen Wind in der CDU versprach.
Machtkampf zwischen Bröhr und Baldauf
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