Warum die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach dem Krisenjahr der SPD zuversichtlich auf 2020 blickt: Warum Malu Dreyer nach dem SPD-Krisenjahr zuversichtlich auf 2020 blickt: „Man kann uns mehr zutrauen“
„13 Prozent sind eine Unterbewertung“, sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Blick auf die Umfragewerte für die SPD auf Bundesebene. „In der öffentlichen Wahrnehmung ist es mitunter tatsächlich so, dass die Dinge, die wir erreichen, nicht gesehen werden.“ Foto: Carsten Zillmann Zillmann
Die SPD hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Die Europawahl im Mai lief für die Sozialdemokraten desaströs, im Juni trat Andrea Nahles als Parteichefin ab. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer übernahm den kommissarischen Vorsitz. Die Verantwortung teilte sie sich zunächst mit Manuela Schwesig aus Mecklenburg-Vorpommern und Thorsten Schäfer-Gümbel aus Hessen. Doch ab Oktober musste sie die Aufgabe allein stemmen – bis zum SPD-Bundesparteitag Anfang Dezember. Im Interview mit unserer Zeitung spricht Malu Dreyer über diese Erfahrung – und lässt einen Blick in die sozialdemokratische Seele zu.
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Frau Dreyer, Sie haben die SPD fünf Monate kommissarisch geführt. Was war schwierig, was war schön in dieser Zeit?
Schwierig waren die Umstände, wie wir kommissarisch die Führung übernehmen mussten. Der Rücktritt von Andrea Nahles hat die SPD hart getroffen, und natürlich haben viele Menschen gesagt: Es kann nicht sein, wie die Sozialdemokraten mit ihrer Parteivorsitzenden umgehen.